Ein Mann oben ohne
  • Nicht nur die weibliche, auch die männliche Brust ist erregbar und ein sekundäres Geschlechtsmerkmal.
  • Foto: imago/Westend61

Zieh dir was an, Mann!

Die weibliche Brust ist in aller Munde: Seit sich eine Frau in Berlin nicht oben ohne sonnen durfte, wird über Nacktheit in der Öffentlichkeit debattiert. Nackte Frauenbrüste sind mit Sex verbunden, eine „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ – dabei ist die männliche Brust ebenfalls ein sekundäres Geschlechtsmerkmal. Konsequenterweise müsste die Entblößung der Männerbrust daher ebenfalls problematisch sein – und im öffentlichen Raum unterbunden werden.

Zieh dir was an, Mann! – könnte die neue Parole der Gleichberechtigung lauten. Die fröhliche Oben-ohne-Zeit der Männer wäre dann vorbei. Tanktop und Shirt-Pflicht an jedem öffentlichen Ort. Auf Instagram den trainierten Oberkörper zeigen? Direkt gesperrt. Im Freibad? Ganz klar: Nippel abkleben.

Keine preußische Prüderie im Park und Freibad

Zugegeben, ich denke bei abgeklebten Nippeln mehr an spezielle Sexpraktiken als an Gleichberechtigung, aber es gibt die Forderung. Natürlich wäre diese Umsetzung von Gleichberechtigung Unfug. Doch sie zeigt, wie unterschiedlich Frauen- und Männerbrüste bewertet werden. Damit muss Schluss sein!

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In preußische Prüderie zu verfallen, ist selbstverständlich nicht der richtige Weg – und wäre in Zeiten freizugänglicher Pornografie auch seltsam doppelzüngig. Männer sollen sich nicht verhüllen, weil Frauen ihre Brüste nicht zeigen dürfen. Es gilt vielmehr: Freiheit und Sonne für jeden Oberkörper. Also liebe Männer und Frauen: Zeigt her eure Brüste!

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