Kommentar zur Korruption im Knast: Hamburg muss jetzt neue Ideen wagen
Drogen-Bosse kontrollieren den Hafen und landen sie mal im Knast, müssen sie dort auf keine Annehmlichkeit verzichten. Sie speisen fürstlich, nutzen das freie WLAN der Gefängnisse für ihre illegalen Geschäfte und vermehren so selbst hinter Gittern noch ihr Geld. Klingt nach einem schlechten Film? Ist in Hamburg aber Realität.
Und damit muss Schluss sein! Ein Blick in die Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel zeigt: Häftlinge haben dort ein Netzwerk etabliert, mit dem sie Drogen, Handys oder Feinkost in ihre Zellen schmuggeln können.
Jan Reinecke fordert unabhängige Gefängnispolizei
Ein System, basierend auf Korruption. Experten wundert das nicht: So lange die Bedingungen für die Mitarbeiter der Justizvollzugsanstalten schlecht sind, also die Arbeitsbelastung hoch und der Lohn niedrig ist, bleibt der Reiz des schnellen Geldes ungebrochen. Jan Reinecke, Landeschef des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, fordert deshalb nicht nur eine bessere Bezahlung der Justizbeamten, sondern auch eine unabhängige Gefängnispolizei. Diese solle Razzien und interne Ermittlungen durchführen.
Das könnte Sie auch interessieren: Filetsteaks für Knastis, freie Fahrt für Drogen-Bosse: So korrupt ist Hamburg
Doch die Hamburger Justizbehörde winkt ab, es gebe ja bereits Kontrollen. Und ja, das stimmt: Zellen, Insassen und Besucher werden kontrolliert. Doch offensichtlich reicht das nicht – es braucht neue Ideen, um das korrupte System im Knast zu zerschlagen.