Laschets löchriger Maschendrahtzaun nach rechts
Hans-Georg Maaßen hat sich viel von der AfD abgeschaut: Der ehemalige Verfassungsschutz-Chef stellt steilste und absurdeste Thesen in den Raum und wenn die Empörung anschwillt, rudert er zurück. Alles selbstverständlich, ohne jemals wirklich konkret zu werden. Alles ist immer nur ein großes Geraune.
Maaßens Parteichef Armin Laschet scheint daran einen gewissen Gefallen zu finden. Er hofft wohl auf Stimmen vom braunen Rand für die CDU. Eine „Brandmauer gegen Rechts“ hatte Laschet nach seinem Amtsantritt versprochen. Diese wirkt allerdings inzwischen eher wie ein löchriger Maschendrahtzaun.
An möglichen Signalen bestände kein Mangel
Würde es der Kanzlerkandidat mit der Abgrenzung ernst meinen, könnte er eindeutige Signale senden: Maaßen die Unterstützung der Partei im Wahlkampf entziehen oder klar machen, dass dieser in der Unions-Bundestagsfraktion nach der Wahl nicht willkommen ist.
Dass er dies nicht tut, zeugt von Opportunismus, aber auch von strategischer Kurzsichtigkeit. Denn der unberechenbare Maaßen ist für die Union das, was Baerbocks Buch und Biographie für die Grünen ist: eine erhebliche Belastung im Wahlkampf, die der Fokussierung auf die Zukunftsthemen des Landes schadet.