Auf dem Finkenwerder Ring verteilten Landwirte Mist.
  • Illegaler Protest: Auf dem Finkenwerder Ring verteilten Landwirte am Montag Mist – Pendler kamen nicht nach Hause. Auch über Nacht blieb die Blockade bestehen.
  • Foto: Blaulicht-News

Hamburg im Trecker-Chaos: Schluss mit den Machtspielchen!

Hoffentlich wird es bald Frühling! Dann müssen die Bauern wieder auf den Feldern ackern und haben keine Zeit mehr, um mit ihren Treckern Chaos anzurichten.

Wertschätzung fordern sie, die es zulassen, dass in ihren Reihen in verachtenswerter Weise Galgen aufgestellt werden – wahlweise mit Ampeln oder Strohpuppen dran.

Und kann jemand wirklich Wertschätzung erwarten, der seit Wochen mit riesigen Maschinen (angetrieben durch subventionierten Agrardiesel) die Städte verstopft und mit Maximalforderungen versucht, die Regierung zu erpressen?

Bauernpräsident Joachim Rukwied, dem es offensichtlich um eine persönliche Machtprobe geht, droht unverhohlen: „Wenn sich nichts verändert, dann kommt es möglicherweise zur Eruption.“

Bauern-Chef Rukwied droht mit „Eruption“

Wie diese Eruption aussieht, durften Hamburgs Autofahrer am Montag erleben und im Stau verzweifeln: Illegale, stundenlange Straßenblockaden, ausgekippter Mist und brennende Autoreifen – und eine offenbar machtlose Polizei, die es bei Gesprächen und ein paar Anzeigen belässt.

Wo ist die Verhältnismäßigkeit, auf Straßen festgeklebte Klima-Protestler in die Nähe von Terroristen zu rücken und den Trecker-Rambos ihre Machtspielchen durchgehen zu lassen? Richtig, wenn die Sympathie für die maßlosen Bauern-Proteste jetzt sinkt.

Die martialischen Protesten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen: In der Landwirtschaft liegt tatsächlich seit Jahrzehnten vieles im Argen – Lobbyisten wie Rukwied sind es aber, die den ökologischen Wandel immer wieder torpedieren.

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Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, bisher gescheiterter Hoffnungsträger auf eine Agrarwende, täte gut daran, nicht der Agrarindustrie nach dem Mund zu reden, sondern den ökologisch geprägten Landwirtschaftsverbänden und ihren berechtigten Forderungen Gehör zu verschaffen. Für mehr Artenvielfalt, Klimaschutz und Tierwohl.

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