Rücksichtslos und gefährlich: Stoppt endlich die Eltern-Taxis!
Es ist fast jeden Tag das Gleiche: Sobald es auf 15 Uhr zugeht, bricht in der eigentlich beschaulichen Straße, in der ich wohne, ein wahrhaftiges Verkehrschaos aus. Der Grund? Die dort ansässige Grundschule. Schon lange vor dem Klingeln rollen die Eltern in ihren großen Autos bereits an, stellen sich ohne mit der Wimper zu zucken in die zweite Reihe, vor Einfahrten oder auch mal mitten auf den Bürgersteig und steigen dann aus – teilweise noch mit laufendem Motor. Die Leidtragenden sind nicht nur die Anwohner und alle, die durch die Straße wollen, sondern auch die Kinder.
Denn die Zahlen der Polizei sind alarmierend: 28 Prozent der Hamburger Kinder fielen im vergangenen Schuljahr durch die Fahrradprüfung im Gegensatz zu 17 Prozent im Jahr 2018/19. Demnach haben auch die Eltern-Taxis, die ihre Kinder regelmäßig bis zur Schule kutschieren, an dieser Entwicklung eine Mitschuld.
Immer mehr Kinder fallen durch die Fahrrad-Prüfung
Schließlich lernen Kinder vor allem über ihre Alltagswege, sich sicher und selbstständig im Straßenverkehr zu bewegen. Beim elterlichen Shuttle-Service fällt das komplett weg, mit dem laut einer Schätzung der Schulbehörde etwa ein Drittel aller Hamburger Grundschulkinder gebracht werden.
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Natürlich sind die Gefahren des Hamburger Straßenverkehrs nicht zu unterschätzen. Deshalb ist es wichtig, mit den Kindern die Strecke zur Schule mehrmals zu üben. Das muss nicht einmal per Rad sein – auch Bus und Bahn sind eine gute Möglichkeit. Und wenn weniger Autos kreuz und quer vor der Schule stehen, wird der Weg dorthin auch gleich sicherer.