Flagge zeigen beim CSD in Hamburg: In diesem Jahr ist das endlich wieder ohne Einschränkungen möglich.
  • Flagge zeigen beim CSD in Hamburg: In diesem Jahr ist das endlich wieder ohne Einschränkungen möglich.
  • Foto: Daniel Bockwoldt / dpa

Warum nicht nur queere Menschen allen Grund haben, besorgt zu sein

Wo ist die Regenbogenflagge hin? Am Dienstag hing sie mit einem Mal nicht mehr über dem Portal des Rathauses. Das Befestigungsseil wurde abgerissen, die Fahne beschädigt, ziemlich sicher mutwillig. Vandalismus gegen ein Symbol, das wie kein anderes für Solidarität mit der queeren Community steht. In Hamburg hat es das noch nie gegeben – und es zeigt, dass die Menschen, die sich unter der Regenbogenflagge versammeln, aus gutem Grund besorgt sind.

Weil rechtspopulistische Parteien überall in Europa Vorurteile gegen gesellschaftliche Minderheiten schüren. Weil die Gewalt gegen uns wieder zunimmt und die Hetze ohnehin. Weil hart erkämpfte Rechte fragil sind. Meine Partnerin und ich sind Mütter einer gemeinsamen Tochter. Uns geht es an den Kragen, wenn eine wie Giorgia Meloni in Deutschland an die Macht kommt. Sie hat mit ihrer Regierung in Italien die Rechte von Regenbogenfamilien gleich wieder eingeschränkt.

Das könnte Sie auch interessieren: Neue Route! Alle Infos zum Hamburger CSD 2024

Was kann man dem entgegensetzen? Vielleicht: Zahlen, die Mut machen. 133 Gruppen haben sich zum CSD am Samstag angemeldet, der Demozug wird länger als je zuvor. Hamburg Pride, der Verein, der den CSD organisiert, rechnet mit rund 250.000 Menschen. Los geht es erstmalig am Mundsburger Damm, der Startpunkt an der Langen Reihe ist zu klein geworden. Übrigens:

Der CSD ist keine geschlossene Veranstaltung, jeder und jede ist eingeladen, sich selbst davon ein Bild zu machen, warum Hunderttausende auf die Straße gehen. Und sich der Demo anzuschließen, wenn er oder sie der Meinung ist, dass wir auch in Hamburg etwas Wertvolles zu verteidigen haben. Sehen wir uns?

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp