Söders Populismus: Das ist wirklich ein rechter Schmarrn
Was man Markus Söder lassen muss: Er hat ein Gespür für Stimmungen. Erinnern Sie sich noch an ihn als Baum-Umarmer? Nach dem miesen Landtagswahl-Ergebnis 2018 gab der bayerische Landesvater sich plötzlich als Öko. Um den Grünen Stimmen abzunehmen? Oder um Schwarz-Grün als Macht-Option vorzubereiten? Vermutlich wurscht, wie man in Bayern sagt. Hauptsache Macht-Erhalt.
Und wäre er 2021 wirklich Kanzlerkandidat geworden, hätte er ebenfalls eine Koalition mit den Grünen bevorzugt. Seit neuestem wettert der Baum-Umarmer wieder gegen die einstigen „Wunschpartner“. Auch die Ex-Kumpels von der FDP kriegen ihr Fett weg, weil zwischen denen und der Ökopartei „im Grunde kein Unterschied mehr“ bestehe.
Fehlt nur noch die Erzählung vom „Asyltourismus“
Das Ganze garniert der CSU-Chef mit einer Menge unbelegter Behauptungen, fantasiert davon, dass Gendern „zwanghaft verordnet“ werde. Das ist Schmarrn, da hat Marco Buschmann recht. Es gibt noch einen Begriff für all das: Populismus. Fehlt nur noch, dass Söder – wie einst 2018 – über angeblichen „Asyltourismus“ schwadroniert.
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Offenbar ist er wieder nervös. Schließlich wird 2023 in Bayern gewählt und die Umfrage-Ergebnisse sind mies. Da hängt er das blau-weiße Fähnchen halt wieder in die andere Richtung.