Sparen, aber nicht bei ihm: Der maßlose NDR-Intendant
NDR-Intendant Joachim Knuth findet sich, das mag man unterstellen, gewiss viel besser als die berühmt-berüchtigte Ex-Intendantin vom rbb, Patricia Schlesinger. Dabei hat er selbst gerade wieder einen Beleg für die eigene finanzielle Gier geliefert. Auch in schwierigsten Zeiten ist er nicht bereit, wenigstens auf einen Teil seiner Bezüge zu verzichten, die viele ohnehin als überhöht ansehen.
Knuth gab der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ) ein großes Interview, das auch in vielen anderen Blättern nachgedruckt wurde. Darin beklagt er mit Blick auf die Finanz-Skandale in der ARD wortreich: „Es ist unstreitig, dass die vergangenen Monate das Image der ARD nicht gesteigert haben.“ Und dann gibt er den großen Reformer mit unbedingtem Sparwillen: „Sie können sich hier gern umschauen. Und wenn Sie Hummer und Kaviar entdecken, sagen Sie Bescheid. Hinzu kommt: Wir sind reformwillig, reformfähig und reformbereit.“
„Reformwillig, reformfähig und reformbereit“
Wie wenig das aber für den NDR-Intendanten Knuth persönlich gilt, wenn es um sein eigenes, prall gefülltes Portemonnaie geht, verdeutlicht folgende Passage des langen Interviews:
Frage: „Auch die Intendantengehälter werden diskutiert. Sie selbst verdienen 346.000 Euro im Jahr plus 23.400 Euro für Ihre Aufsichtsratsfunktionen. Sie stehen damit, was Zuverdienste angeht, an der Spitze der ARD-Intendantinnen und -Intendanten. Das wäre doch eine Gelegenheit, ein Signal des guten Willens auszusenden?“
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Antwort von Spitzenverdiener Joachim Knuth – ungekürzt: „Die Konditionen meines Vertrages werden vom Verwaltungsrat des NDR festgelegt. Und ich finde: Verträge sind einzuhalten.“
Mehr fiel Herrn Knuth dazu nicht ein. Der vertragstreue Intendant kommt offensichtlich überhaupt nicht auf die Idee, dass er als „Signal des guten Willens“ (nach dem ausdrücklich gefragt worden war) FREIWILLIG auf sein sattes Zusatzeinkommen von 23.400,– Euro verzichten könnte. Diese 23.400,– Euro bekommt er für diverse Aufsichtsratsfunktionen, die mit seinem hoch dotierten Job als Intendant zusammenhängen.
Üppig ausgehandeltes Zusatzgehalt
Wenn seine Amtszeit ausläuft, gibt es für den Nachfolger oder die Nachfolgerin das üppige Zusatzgehalt nicht mehr. Längst hat man gesehen: Es passt einfach nicht mehr in die Zeit, in der Bürger und Politik von der ARD erhöhte Sparanstrengungen verlangen. Aber NDR-Intendant Knuth pocht für sich darauf: „Verträge sind einzuhalten“ – man möchte hinzufügen: Auch wenn freie Mitarbeiter im NDR noch so schlecht bezahlt werden.
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Ganz anders Knuths Kollege, der Intendant des Hessischen Rundfunks Florian Hager. Dessen Grundgehalt ist nicht so hoch wie das vom Intendanten des größeren Norddeutschen Rundfunks. Trotzdem ist er zufrieden und will nicht mehr: „Mir ist bewusst, dass ich als Intendant des Hessischen Rundfunks gut verdiene. Warum sollte ich, wenn ich in dieser Funktion an Sitzungen und Versammlungen teilnehme, dafür extra bezahlt werden ? Oft sind die Termine ohnehin während meiner regulären Arbeitszeit.“
Können Sie, möchte man Herrn Hager vom Hessischen Rundfunk zurufen, das nicht mal ihrem Hamburger Kollegen Knuth verklickern ?