Steinmeier sollte seine Russland-Fehler dringend eingestehen
Wenn Ex-„Bild“-Tausendsassa Julian Reichelt etwas kommentiert oder fordert, ist stets Skepsis angebracht. Zumindest wenn man kein Populismus-Fan und rassistischer Fiesling ist. Aber ab und zu hat sogar Reichelt (ein wenig) recht. Seit einigen Tagen kritisiert er Frank-Walter Steinmeier massiv.
Der Bundespräsident sei ein „Freund des Putin-Regimes“ und stehe „seit Jahren aus Überzeugung an der Seite dieser Kriegsverbrecher“. Steinmeiers Rücktritt zu verlangen, geht zu weit. Aber klar ist: Die Idee, durch Handel Wandel zu schaffen, war rückblickend extrem naiv.
Vertrautheit zwischen Steinmeier und Lawrow 2016 irritiert
Die Vertrautheit, die das Foto belegt, das Steinmeier 2016 mit dem russischen Außenminister Lawrow zeigt, zwei Jahre nach der Annexion der Krim, irritiert. Und die so geschaffene deutsche Abhängigkeit von russischen Rohstoffen ist ein riesiges Problem. Aber sie war eben nicht allein Steinmeiers Idee, sondern ist auch einem Zeitgeist geschuldet. Dass Steinmeier sich aber noch immer davor drückt, eigene Fehler zu benennen, ist peinlich.
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Selbst Genossin Manuela Schwesig konnte sich dazu hinsichtlich des Baus der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 durchringen. Endlich. Für Steinmeier wäre es das Mindeste, auch seine Fehler einzugestehen.