Angebliches Interesse am Tierwohl: Eine Ministerin streicht sich grün an
Es ist schon einigermaßen kurios: Ein paar Wochen vor der Bundestagswahl entdeckt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ihr Herz für Tiere. Nun will sie auf EU-Ebene den Export von lebenden Tieren in weit entfernte Länder verbieten lassen.
Was wohl wie eine gutherzige Tat wirken und für positive Schlagzeilen sorgen soll, ist in Wahrheit ziemlich unglaubwürdig. Denn genau ein solches Gesetz in am vorigen Freitag im Bundesrat gescheitert – offenbar unter maßgeblicher Mitwirkung Klöckners.
Über die grausame Praxis wird seit Jahren geklagt
Hinzu kommt: Veterinäre und Tierschützer machen seit Jahren auf die grausame Praxis aufmerksam und sind damit bisher in Klöckners Ministerium auf taube Ohren gestoßen. Es ein alt bekannter Trick: Wer auf nationaler Ebene nicht handeln will, der schiebt Dinge in Europa auf die lange Bank.
Klöckners Tierschutzbilanz ist, freundlich ausgedrückt, durchwachsen. Sogar Aldi ist diesbezüglich weiter. Die Handelskette steigt aus dem Verkauf von Billigfleisch – das unter unsäglichen Bedingungen für Tier und Mensch produziert wird – aus.
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Die Ministerin hat keinen Finger dafür gerührt, das es soweit gekommen ist. Die Wähler sollten auf ihren neuen grünen Anstrich also nicht hereinfallen.