Verdi gegen Hochbahn: Hamburgs überflüssigster Streik
Am Freitag werden fast überall in Deutschland die Busse, Straßen- und U-Bahnen stillstehen: Verdi ruft 90.000 Beschäftigte zum Warnstreik auf. Nun ist es so, dass die Gewerkschaft in allen Bundesländern, außer in Bayern, gerade mit den örtlichen Nahverkehrsunternehmen neue Tarifverträge aushandelt, und vielleicht stellen sich die Arbeitgeber in Berlin oder Düsseldorf so bockig an, dass ein Warnstreik angezeigt ist – in Hamburg ist er das jedenfalls nicht.
Was die Hochbahn als (erstes!) Angebot auf den Tisch gelegt hat, rechtfertigt in keiner Weise diesen Stillstand, der wieder die derzeit ohnehin gepeinigten Pendler treffen wird. Deutlich mehr freie Tage für Schichtarbeiter und ältere Angestellte im Fahrdienst, das kann man doch nicht vom Tisch wischen, nur weil ein Streik bundesweit mehr Eindruck macht.
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Es ist auch nicht nachzuvollziehen, dass Verdi auf wöchentliche Stundenreduzierung auch für die Verwaltungsleute beharrt, die bereits viel kommodere Bedingungen haben als die Kollegen hinterm Lenkrad. Die dürfen die Hälfte der Arbeitszeit von zu Hause aus arbeiten (übrigens eine Homeoffice-Regelung, von der andere Leute mit Bürojobs nur träumen können). Uns steht der überflüssigste Streik Hamburgs ins Haus.