• Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (r., SPD) mit Markus Söder und Angela Merkel auf einer Pressekonferenz im September.
  • Foto: nietfeld/dpa

Wie Hamburg in den Lockdown rutscht: Die anderen haben’s vergeigt – wir machen dicht

Kommentar –

Lage in den Kliniken noch beherrschbar, Infektionen auf hohem Niveau, aber nicht außer Kontrolle: Hamburg bräuchte eigentlich keinen Lockdown – aber wir müssen mitmachen, weil es Sachsen, Bayern und Baden-Württemberg komplett vergeigt haben.

So klar drückte es ein sichtlich angefressener Peter Tschentscher (SPD) am Sonntag im Rathaus nicht aus, aber der Subtext war deutlich: In den südlichen und teils östlichen Bundesländern ist die Lage außer Kontrolle, und da dem Virus Bundesländergrenzen egal sind beziehungsweise wir irgendwann Patienten aus dem Süden aufnehmen müssten, hängen wir mit drin – auch wenn wir hier in Hamburg vieles besser gemacht haben, ob härtere Kontaktregeln oder frühere Alkoholverbote.

Hamburg: Aus Solidarität in den Weihnachts-Lockdown

Aus Solidarität in den Weihnachts-Lockdown, das ist jetzt die Devise. Und dann macht man es auch noch falsch, findet Tschentscher. Wenn man die Läden schließen will, dann doch besser sofort, anstatt noch zwei Tage zu warten, in denen sich alle in Bussen, Bahnen und Geschäften munter auf die Füße treten.

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Solidarität ist das große Wort in der Corona-Pandemie. Aus Solidarität reduzieren wir Kontakte, achten auf die Regeln – und gehen jetzt eben in den Soli-Lockdown. Damit der nicht noch bis ins Frühjahr geht, können wir nur hoffen, dass sich unsere süddeutschen Mitbürger aus Solidarität mit uns künftig etwas besser an die Corona-Schutzmaßnahmen halten. 

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