„Mit anderem Kanakendreck in die Lager“: Hass-Welle gegen Hamburger SPD-Politiker
Er wollte die Wahlbeteiligung erhöhen, jetzt schlägt Kazim Abaci eine Hass-Welle entgegen! Der SPD-Politiker aus Altona hatte in der MOPO Hamburger mit Migrationshintergrund zur Wahl aufgerufen – um unter anderem die AfD aus dem Parlament zu schmeißen. Jetzt erhält er Drohungen.
Und das offensichtlich von Rechtsaußen. In den vergangenen Tagen mehrten sich die hasserfüllten Nachrichten, die bei dem Bürgerschaftsabgeordneten eingelaufen sind.
Hamburg: SPD-Politiker ruft Türken zur Wahl auf – und erntet Hass
„Wir möchten die Wahlbeteiligung erhöhen, dafür sorgen, dass die Zahl der ungültigen Stimmen zurückgeht – und die Rechtspopulisten aus dem Parlament drängen“, hatte Abaci vor knapp einer Woche zur MOPO gesagt – und unter anderem bei der AfD für Empörung gesorgt, die seinen Aufruf in den sozialen Netzwerken mit entsprechender Bemerkung geteilt hatte.
Hamburg: SPD-Politiker Abaci wehrt sich gegen Hass-Mails
Seitdem wird er auf Facebook bepöbelt, erhält E-Mails mit Drohungen, Beleidigungen und niederträchtigen Bemerkungen. Vieles wollen wir an dieser Stelle gar nicht wiedergeben. Nur ein Beispiel: „Schon in naher Zukunft, werden Sie zusammen mit dem anderen Kanacken-Dreck in die Lager wandern“, heißt es etwa.
>>Das könnte Sie auch interessieren:Wahl in Hamburg! Abgeordnetenwatch: Stellen Sie den Politikern Ihre Fragen
Gerade vor dem Hintergrund, dass sich am gestrigen Montag zum 75. Mal der Jahrestag der Ausschwitz-Befreiung jährte, macht die Aussage fassungslos.
Kazim Abaci will die Hass-Welle nicht einfach hinnehmen. Er kündigt an, entsprechende Mails und Social-Media-Kommentare zur Anzeige zu bringen. Dazu stellt sich SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf schützend vor ihn.
Hamburg: SPD stellt sich vor ihren Abgeordneten
„Es ist unerträglich, wenn der Wahlaufruf eines Abgeordneten an Mitbürgerinnen und Mitbürger solche Reaktionen hervorruft“, so Kienscherf. Eine steigende Wahlbeteiligung müsse das Ziel aller Demokratinnen und Demokraten sein. Diffamierende Äußerungen zur ethnischen Herkunft verböten sich nicht nur gegenüber gewählten Abgeordneten sondern immer und überall.
„Die Direktnachrichten an Kazim Abaci und die Hetzkampagnen in rechtsgerichteten Medien, die auf eine Pressemitteilung der AfD zurückgehen, zeigen, dass das A in AfD für Ausgrenzung steht“, so Kienscherf. Rassismus dürfe in Hamburg keinen Platz haben.