Hingucker auf dem Kiez: Warum posieren hier die Latex-Models?
Mit Latex gegen Brustkrebs: Unter diesem Motto haben am Samstag vier Models auf dem Spielbudenplatz posiert und sich von Künstlerinnen zeichnen lassen. Die Bilder wurden verkauft, die Einnahmen der „Stiftung Mammazentrum Hamburg“ gespendet. Und die Models hatten einige Strapazen auf sich genommen.
Schwarz und rot glänzte das Latex, dekorativ wehten die Federn des Kopfschmucks im Wind. Die vier Models, drei Frauen und ein Mann, hatten sich für die Aktion auf der Bühne auf dem Spielbudenplatz in Schale geworfen.
Models in Latex und zwölf Hamburger Künstlerinnen
Dann wurde es anstrengend für die Darsteller: Jeweils zehn Minuten mussten sie in verschiedenen Posen verharren, damit die zwölf Hamburger Künstlerinnen sie zeichnen konnten. Jede tat das auf ihre Art: Mit Stift, Pinsel, auf dem iPad oder mit Kohle. In jedem Fall mit vollem Einsatz, denn die Aktion war ja für den guten Zweck. Angeleitet wurden die Künstlerinnen von der Hamburger Illustratorin Anni von Bergen.
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Eines der Models war Anna Genger, Geschäftsführerin der „L’apotheque“, Deutschlands erstem Museum für historisches Sexspielzeug auf St. Pauli. Die „L’apotheque“ hatte die Aktion organisiert, weil „wir gerne mit gemeinnützigen Einrichtungen zusammenarbeiten“, erklärt Genger. Die „Stiftung Mammazentrum Hamburg“ – wenn auch sehr konservativ – passe gut zu ihrem Museum. Schließlich habe die weibliche Brust viel mit Körperlichkeit und Sexualität zu tun.
So viel Geld wurde für das Brustkrebszentrum gesammelt
So schön die Aktion auch war, drohte das Regenwetter, dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung zu machen. „Ich dachte am Anfang, dass das gar nichts wird und keine Kunden kommen, um Bilder zu kaufen“, erzählt Anna Genger. Umso überraschter war sie, dass die Sonne doch noch herauskam – und am Ende 500 Euro zusammenkamen für das Brustkrebszentrum.
Dankbar ist Anna Genger auch für die tolle Zusammenarbeit mit dem Kiez-Geschäft „Inner Sanctum Latex“, das die Kostüme für die Models bereitgestellt hat. „Das ist für mich ein schönes Zeichen für den Zusammenhalt auf unserem Kiez“, so Genger.
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Stolz ist sie. Auf sich selbst und die anderen Models, Medusa Stoner, Marie Laveau und Ruben Kohrs, die die Posen tapfer hielten, obwohl es so anstrengend war. „Versuchen Sie mal, zehn Minuten lang einen Arm in die Höhe zu halten“, sagt Genger lachend. Sie und ihre Geschäftspartnerin Bianca Müllner sind rundum zufrieden mit der Aktion auf dem Spielbudenplatz – und das Brustkrebszentrum kann sich über eine großzügige Spende freuen.