Mitmachen beim digitalen Zukunftlabor: Nach Corona braucht Deutschland ein Update!
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Umweltzerstörung, Ausbeutung, Klimawandel – so wie jetzt können wir nicht weitermachen. Die MOPO stellt gemeinsam mit „Viva con Agua“-Geschäftsführerin Carolin Stüdemann in der Serie „Auf ein Wasser mit …“ Unternehmer*innen und Vordenker*innen vor, die eine bessere Welt schaffen. Heute: Laura Haverkamp (SEND e.V., Ashoka). Sie unterstützt Sozialunternehmer*innen – Menschen, die Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln und umsetzen.
Aktuell engagiert sich Haverkamp mit vielen Partnern deutschlandweit für die Initiative UpdateDeutschland, eine Art digitales Zukunftslabor zu Fragen wie Müllreduktion oder nachhaltiger Mobilität. Das Besondere dabei: Alle können digital mitmachen und mitgestalten.
Ziel der Initiative ist: dass Deutschland als Gesellschaft gestärkt aus der Corona-Krise hervorgeht. Wie kann das gelingen?
Laura Haverkamp: Nicht erst seit Corona wissen wir, dass wir als Gesellschaft viele Hausaufgaben haben: Wie begegnen wir der Klimakrise, schaffen Chancengerechtigkeit, entwickeln lebenswerte Städte weiter? Jeder kennt wohl den Gedanken „Das müsste doch besser laufen!“ Und darum geht es bei UpdateDeutschland. Bürger*innen sind aufgerufen, nicht nur sichtbar zu machen, wo es hakt, sondern auch Verbesserungsideen beizusteuern – und gemeinsam an ihrer Umsetzung zu arbeiten. Damit aus „Man müsste mal …“ ein „Jetzt machen wir das!“ wird.
Wie funktioniert das genau?
Länder und Kommunen, aber auch Initiativen aus der Zivilgesellschaft reichen aktuell gesellschaftliche Herausforderungen ein. Gleichzeitig sind alle aufgerufen, schon bestehende Lösungsansätze auf der Plattform zu erklären. Am Wochenende vom 19.-21. März geht es dann los: Hier werden Herausforderungen und Lösungen zusammengebracht, Teams können sich finden und Ideen weiter entwickeln. Anschließend können die Teams in einem Umsetzungsprogramm gefördert werden, um aus Ideen konkrete Lösungen zu machen.
An welchen Herausforderungen soll denn zum Beispiel gearbeitet werden?
Sie sind so vielfältig wie das Leben: Wie gelingt es uns Menschen teilhaben zu lassen, die digital nicht angebunden sind? Wie können wir öffentliche Mobilität in Innenstädten attraktiver machen? Wie können wir unseren Müll reduzieren? Wie können wir einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Wenn wir uns aufmerksam umsehen, tauchen viele Themen auf, die im Sinne unserer Mitmenschen besser gelöst werden könnten.
Beim Computer kennt man das: Läuft nicht, wir machen mal ein Update – ist das für Gesellschaft nicht zu einfach gedacht?
Vor einem Jahr kamen beim Vorgänger-Projekt WirvsVirus spontan Tausende Bürger*innen digital zusammen, um Lösungen für akute Herausforderungen in der Pandemie zu entwickeln – zum Beispiel Kontakttagebücher, regionale Einkaufsunterstützung oder Hilfen für Jugendliche. Das hat gezeigt: Wenn Menschen den Raum haben, konstruktiv Lösungen zu suchen, nutzen sie den auch. Vor allem können wir aber lernen, wie Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Unternehmen in offenen Innovationsprozessen zusammenkommen können, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Ein wichtiger Schritt!
Bei Viva con Agua sind wir Fans von Zusammenarbeit, denn gemeinsam geht mehr. Wie siehst du das?
Genauso. Die Stadt Hamburg beteiligt sich offiziell an UpdateDeutschland und stellt 500.000 Euro bereit. Neben der Hamburger Regionalgruppe vom SEND e.V. ist auch die Holistic Foundation von Janina Lin und Benjamin Otto an Bord, denen besonders wichtig ist, Initiativen, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft zu vernetzen, pragmatische Lösungen zu entwickeln und jetzt etwas zu verändern. Dazu sind Netzwerke wie der Impact Hub, das Social Impact Lab und viele Engagierte dabei. Alleine werden wir den Wandel nicht wuppen.
Wenn ich das jetzt lese und spannend finde – wie können Hamburger*innen mitmachen?
Geht auf die Seite von updatedeutschland.org, stöbert durch die eingereichten Themen oder fügt neue hinzu. Meldet euch für das Kick-off am kommenden Wochenende an – einfach aus Interesse am Mitgestalten oder mit konkretem Lösungsansatz, den ihr einbringen wollt.
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Was wünscht ihr euch für Hamburg?
Hamburg kann ein Hafen für neue Ideen sein, die uns allen eine lebenswerte Zukunft ermöglichen. Die Stadt ist reich an wunderbaren Menschen, an wirkungsvollen Initiativen und Unternehmungen. Sie zu vernetzen und zu stärken, dafür setzen wir uns ein.