Roland und Inga Popp aus Hamburg sind mit ihren beiden Kindern Smilla und Rosalie auf großer Fahrt nach Österreich.
  • Roland und Inga Popp aus Hamburg sind mit ihren beiden Kindern Smilla und Rosalie auf großer Fahrt nach Österreich.
  • Foto: Roland Popp

Von Hamburg nach Österreich: Unsere völlig verrückte Radtour!

Auf die Lastenräder, fertig, los! Vor gut zwei Wochen stieg die Familie Popp aus Altona aufs Rad, für eine etwas längere Radtour: Von Hamburg aus geht nach Österreich, gut 1000 Kilometer haben die vier zu bewältigen. Was sie unterwegs erleben und wie der Alltag auf so einer abenteuerlichen Reise aussieht, haben sie der MOPO erzählt.

„Es ist einfach ein super Gefühl, wenn wir aus der Tür rausgehen und der Urlaub direkt beginnt“, erzählt Roland Popp. Die Idee zu dieser Reise hatten sie schon vor Corona, die Pandemie habe den Wunsch allerdings noch einmal verstärkt. „Warum sich nicht einfach mal das eigene Land direkt vor der Nase anschauen?“, fragt der Wahlhamburger.

Mit dem Lastenrad: Hamburger Familie fährt bis nach Österreich

Mit dabei auf der Reise: Seine Frau Inga (38) und ihre Kinder Rosalie (3) und Smilla (1). Letztere sitzen während der Tour vorne in den Kästen der Lastenräder, die zu einem rollenden Kinderzimmer umgebaut wurden. Die Kleinste schlafe vormittags und mittags immer ein paar Stunden, da würden sie die meisten Kilometer schaffen.

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„Wir schauen natürlich immer auf die Kinder“, erzählt Roland Popp, „wenn sie unruhig oder schlecht drauf sind, ziehen wir nicht stur unsere Kilometer durch, sondern machen eine Pause oder schlagen das Zelt auf.“

Reise-Updates auf dem Blog „Piratenschwestern“

Am Anfang der Reise waren noch ein paar Freunde mit dabei, inzwischen sind sie aber nur noch zu viert und haben auch schon so etwas wie eine Routine entwickelt. „Morgens bauen wir das Zelt ab, mittags schläft die Kleine meistens“, erzählt der 40-Jährige. „Nachmittags halten wir an einem Spielplatz, wo die beiden sich austoben können und abends sind wir dann auf der Suche nach einem Campingplatz.“ Zwischendurch geben sie immer wieder Reise-Updates auf ihrem Blog „Piratenschwestern“.

Eines der Lastenräder wurde zu einem rollenden Kinderzimmer umgebaut. Roland Popp
Eines der Lastenräder wurde zu einem rollenden Kinderzimmer umgebaut.
Eines der Lastenräder wurde zu einem rollenden Kinderzimmer umgebaut.

Als in den ersten Tagen das Land unter der Hitzewelle ächzte, befand sich die vierköpfige Familie gerade in Brandenburg. Dort war es stellenweise bis zu 40 Grad heiß. „Da haben wir uns ein Appartement gemietet und abgewartet“, so Roland Popp. Danach hätten sie aber Glück mit dem Wetter gehabt, nur an drei Tagen habe es etwas geregnet.

Familie aus Hamburg: 1200 Kilometer bis nach Österreich

Derzeit haben sie ihre Zelte in Thüringen aufgeschlagen und bereits 600 Kilometer hinter sich. Halbzeit! „Wir haben keine unserer Tage vorgeplant, etwa mit einem Kilometerziel“, betont Roland Popp. „Wir schauen immer morgens, wie das Wetter ist und wie wir uns fühlen.“

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Die Lastenräder hat die Familie schon vor mehreren Jahren angeschafft, vorrangig aus praktischen Gründen. „Wir benutzen sie zum Einkaufen und um die Kinder zu kutschieren“, so der Familienvater. „Es fährt sich bequem, und die Kleinen fühlen sich wohl dort drin.“

Reise mit dem Lastenrad: „Ein pures Erlebnis“

Eine so lange Reise mit dem Rad haben sie vorher noch nie gemacht, dafür sind Roland und Inga Popp bereits von Hamburg aus bis nach Meppen in Niedersachsen an der niederländischen Grenze gewandert. Damals allerdings ohne Kinder. „Kinder bringen noch einmal eine ganz andere Dynamik rein und die Reise wird zum Familien-Abenteuer“, so Roland Popp. Ziel ihrer Reise ist die Stadt Windischgarsten in Oberösterreich, die Heimat des 40-Jährigen, der vor zwölf Jahren nach Hamburg gezogen ist und bei der Lufthansa arbeitet.

Natürlich gibt es auch anstrengende Etappen, oft müssen die beiden ihre Lastenräder aufgrund des Gewichts sogar schieben. „Das sind locker 100 Kilo pro Rad.“ Und langsam wird die Strecke auch bergiger.

„Trotzdem ist es einfach schön“, fasst Roland Popp die Erfahrungen bisher zusammen. „Es gibt keine Windschutzscheibe, wie beim Auto oder Wohnwagen, durch die man die Landschaft sieht, sondern es ist ein pures Erlebnis. Und das mache die schwierigen Etappen auf jeden Fall wieder wett.“

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