• Wanderer folgen dem  weißen „H“ auf schwarzem Grund durch die Landschaft.
  • Foto: Anke Geffers

MOPO-Wander-Serie: Auf dem Heidschnuckenweg durch die Fischbeker Heide

Auch wenn der Heidschnuckenweg so gut ausgeschildert ist wie kaum ein anderer Wanderweg rund um Hamburg: Heute brauchen wir kein Schild. Wir folgen einfach den beiden Herren in kurzen Hosen und Wanderschuhen mit großem Rucksack. Die sehen so aus, als ob sie gleich mehrere Etappen der als „Deutschland schönster Wanderweg“ ausgezeichneten Route, die von Neugraben bis Celle führt, erwandern wollen.

Los geht es am Parkplatz Scharlbargstieg in Neugraben, hier steht auch das offizielle Schild als Start-Zeichen des Premium-Wanderwegs. Kilometer null, wir stiefeln los und sind schon nach wenigen Metern ganz begeistert. Diese Ruhe! Diese Landschaft! Auch wenn die Heide noch nicht blüht, wirken die Farben der Natur. Hellgrüne Blätter, hier und da gelber Ginster und heute sogar sehr blauer Himmel. Dazu sandige Wege, die über sanfte Hügel führen. Traumhaft!

Wir folgen dem weißen „H“ auf schwarzem Grund und merken schnell: So sanft sind die Hügel gar nicht. Ganz schön steil für einen Flachländer aus der Tiefebene. Die beiden Schwerbepackten sind natürlich scheinbar mühelos schon lange oben angekommen und genießen die Aussicht.

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Hamburg ist zu sehen, die Elbe, sehr schön. Einen Kilometer haben wir hinter uns. Und wo sind jetzt die Heidschnucken? Eben roch es ein bisschen nach Schaf, oder war das Einbildung? Aber es gibt schon wieder etwas anderes zu sehen. Eine Eiche mit bunten Anhängseln. Das sind Postkarten, die nette Menschen für Wanderer geschrieben haben. Nach einer kleinen Lesepause geht es bergab, dann steigungsfrei durch ein stilles Tal. Am Ende des Tals leuchtet die „Fischbeker Glatze“. Kein Neonazi, sondern ein unbewachsener Hügel mit passendem Spitznamen.

Die Wege sind gut ausgeschildert – bis Buchholz sind es von dieser Stelle noch 26 Kilometer.

Die Wege sind gut ausgeschildert – bis Buchholz sind es von dieser Stelle noch 26 Kilometer.

Foto:

Anke Geffers

Während die beiden Wanderer mit den strammen Waden weiter gen Süden stiefeln, biegen wir hinter der „Glatze“ nach links ab. Schließlich müssen wir zurück zum Parkplatz. Wer mit der Bahn nach Neugraben anreist, könnte jetzt zum Beispiel die gesamte erste Etappe bis Buchholz (26 km) weiterwandern und von dort zurückfahren.

Wir verlassen den Heidschnuckenweg und landen auf dem „W6“, dem offiziellen Wanderweg durch die Fischbeker Heide. Noch einmal bergauf, die Mühe lohnt sich. Auf einem Höhenweg mit Blick auf Hamburg treten wir den Rückweg an. Noch immer keine Heidschnucken, nur ein bisschen frische Tierlosung. Sie waren hier! Nur etwas früher als wir. Nach zweieinhalb Stunden ist die Sechs-Kilometer-Tour für uns beendet. Heidschnucken sind uns heute nicht begegnet, aber ein Stück Holz lag am Wegesrand. Wenn man es richtig hält, sieht es fast aus wie ein Schaf.

Info: heidschnuckenweg.deregionalpark-rosengarten.de

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