Morddrohung gegen Jüdische Gemeinde in Hamburg?
Ein Instagram-Post hat am Donnerstagmorgen für Aufregung in der Jüdischen Gemeinde in Hamburg gesorgt. Darin spricht ein selbsternannter Influencer unter dem Hashtag #Bornplatzsynagoge eine Morddrohung aus.
„I Kill You“ („Ich töte euch“) – so lautet der Post, den ein Mann namens Saif L. um 8 Uhr morgens unter dem Hashtag #Bornplatzsynagoge auf Instagram veröffentlichte. Das dazugehörige Foto zeigt einen Mann mit grimmigem Blick, der sich in den Kurz-Infos als „Proud To Be Indian Muslim“ („Ich bin stolz, ein indischer Muslim zu sein“) beschreibt und allseits „Alhamdulillah“ („Gelobt sei Allah“) wünscht.
Polizei Hamburg: Staatsschutz prüft strafrechtliche Relevanz
Zwar scheint der Mann auch den anderen Posts zufolge in Indien wohnhaft zu sein. Dennoch wurde die Hamburger Polizei alarmiert. Die bestätigte, dass Ermittlungen aufgenommen wurden: „Der Instagram-Post ist dem Staatsschutz bekannt und wird auf strafrechtliche Relevanz geprüft“, so ein Polizei-Sprecher zur MOPO. Ob die Überwachung jüdischer Einrichtungen verstärkt wurde, könne man aus einsatztaktischen Gründen nicht kommentieren.
Der Initiator der Kampagne für den Wiederaufbau der während des Nationalsozialismus zerstörten Bornplatzsynagoge, Daniel Sheffer, erklärte: „Es sind Beleidigungen und keine Bagatellen. Es sind Angriffe auf unsere Gesellschaft.“
Das könnte Sie auch interessieren: MOPO gewinnt Preis für Serie über jüdisches Leben in Hamburg
Wie ernst der Post zu nehmen ist, lässt sich schwer einschätzen. Möglicherweise ist der Hashtag #bornplatzsynagoge dem Inder auch nur versehentlich in den Post gerutscht, zum Beispiel durch einen Tippfehler. Diese Hoffnung wird auch dadurch genährt, dass Saif L. neben „#bornplatzsynagoge“ nur noch wenige andere Hashtags gesetzt hat, darunter „#mom“ und „#dad“. Ein weiterer Begriff in der Reihe unter dem Post gibt dennoch Anlass zur Sorge. Saif L. bezeichnet sich dabei auch als „#killer“.