• Der Mühlenkampkanal ist bei Stand-Up-Paddlern und Bootsfahrern äußerst beliebt – zum Ärger der Anwohner.
  • Foto: Patrick Sun

Mühlenkampkanal: Immer mehr Stand-Up-Paddler unterm Balkon: Anwohner genervt

Winterhude –

Ballermann-Alarm auf dem Wasser? Hunderte Stand-Up-Paddler und Bötchenfahrer vergnügen sich an lauen Abenden auf dem schmalen Mühlenkampkanal in Winterhude. Die Anwohner des idyllischen Gewässers sind zunehmend genervt von dem Verkehrsaufkommen unter ihren Balkonen, sorgen sich um ihre Lebensqualität – und um die Wasservögel.

„Wie am Ballermann“, „laute Horden mit Ghettoblaster“, „am Wochenende kaum auszuhalten“: Was wie die Klagen von Schanzenbewohnern klingt, stammt von Anwohnern des Mühlenkampkanals. Wie in Venedig plätschert das Wasser direkt an die Mauern der Wohnhäuser. Mitten in der Stadt und direkt am Wasser – wer das Privileg hat, hier zu leben, kann sich glücklich schätzen, sollte man meinen.

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Freizeitgäste am Mühlenkampkanal.

Foto:

Patrick Sun

Mühlenkampkanal: Massen von Stand Up-Paddlern: Anwohner genervt

Doch die Unzufriedenheit scheint groß zu sein: Unter den Balkonen ziehen im Sommer jede Menge Freizeitwassersportler vorbei, ein unablässiger Strom von Ruderbooten, Paddelbooten, Tret- und Schlauchbooten. Und seit einiger Zeit auch immer mehr Fans der Trendsportart Stand-Up-Paddling. Manche der Steh-Paddler stehen oder hocken zu mehreren auf den breiten Boards, haben Musik und Getränke dabei. 

Immer mehr Stand-Up-Paddler auf dem Mühlenkampkanal

Anwohnerin Susanne S. hat sich an die MOPO gewandt, schildert, dass es in den zwei Jahren, die sie am Kanal wohnt, „immer schlimmer“ geworden sei mit den „Horden“: „Das hat auf allen Alsterläufen dramatisch zugenommen, aber auf dem schmalen Mühlenkampkanal sind manchmal so viele, dass man trockenen Fußes einmal rüber laufen könnte.“

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Viele Stand Up Paddler genießen die Tour über den Mühlenkampkanal in Gruppen, auch im Sitzen. 

Foto:

privat/hfr

Am Wochenende und nach Feierabend, wenn die Anwohner ihre exponierte Wohnlage besonders genießen könnten, sei es besonders schlimm: „Die grölen und saufen und nehmen keine Rücksicht“, so Susanne S.

Hamburger Kanal: Paddler stören Wasservögel

Die genervte Kanal-Anwohnerin: „Wir haben hier vor zwei Jahren noch Fledermäuse und Eisvögel beobachtet. Jetzt sehen wir viele kleinere Wasservögel mit ihren Küken völlig aufgeschreckt flüchten vor denen, die sich hier benehmen wie die Vandalen.“

Am liebsten würde die ruheliebende Winterhuderin den Kanal als öffentliche Wasserstraße für die Freizeitsportler sperren lassen, was nicht möglich ist. Ihre Forderung: „Der Senat, vornehmlich die Grünen, sowie der Schwanenvater sollen sich endlich mit dem Thema auseinandersetzen.“ Schwanenvater Olaf Nieß ist derzeit im Urlaub, die MOPO bleibt dran.

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