Müll, Lärm, Fäkalien: An diesen Party-Hotspots gibt es ständig Ärger
Party, Lärm und Müll: Auch an diesem Wochenende gab es an verschieden Orten in Hamburg größere Menschenansammlungen. Politik und Polizei versuchen, das Treiben mit strengen Regeln zum Alkoholkonsum zu unterbinden. Die Feiermeute sucht sich jedoch immer wieder neue Plätze. Die MOPO nennt Hotspots, an denen es ständig Ärger gibt.
Alma-Wartenberg-Platz
Am Freitagabend feierten laut Polizei etwa 400 Menschen ausgelassen und dicht an dicht bis in die Nacht am Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen. Einsatzkräfte forderten die Menschen auf, die Corona-Bestimmungen einzuhalten. Die Reaktionen seien teilweise aggressiv gewesen, so der Sprecher der Polizei.
Schließlich fuhr die Polizei mit einem Wasserwerfer vor. Die Stimmung kippte weiter. Es sollen Flaschen in Richtung der Einsatzkräfte geflogen sein. Drei Verdächtige wurden festgenommen, der Platz von der Polizei geräumt. Im Anschluss kam es zu weiteren Festnahmen.
Schulterblatt im Schanzenviertel
Seit Jahren ist die Schanze ein beliebter Ort zum Ausgehen – hier trifft man sich entweder in den Restaurants und Bars, oder eben auch mitten auf der Straße. Anwohner sind genervt.
Kioske versorgen die durstigen Partygänger mit preiswerten Getränken; bereits 2011 mahnten die Anwohner: Die Schanze wird zum Ballermann!
Winterhuder Kai
Die Grünfläche am Alsterlauf ist gerade einmal 300 Meter lang, doch trotz Corona-Auflagen ist hier auffallend viel los. „Was vor einigen Jahren noch als Geheimtipp galt, wird heute in den sozialen Medien als Party-Hotspot beworben“, heißt es in einer Mitteilung des Bezirksamts Nord bereits im vergangenen Jahr. Die Folge davon seien Lärm und Müll in einem enormen Ausmaß. Auch hier beschweren sich die Anwohner.
„Man denkt, man zieht in eine schöne und vor allem sichere Gegend, und nun traue ich mich abends nicht mehr alleine aus meiner Wohnung“, so Anwohnerin Christine S. (30) im Gespräch mit der MOPO. Die Anwohner sind verzweifelt, versuchen mit Zäunen die Jugendlichen davon abzuhalten, ihre Gärten zu betreten.
Stadtpark in Winterhude
Auch der Stadtpark in Winterhude blieb nicht verschont. Am vergangenen Wochenende versammelten sich dort laut Angaben der Polizei rund 750 Jugendliche in mehreren Gruppen. Das Abspielen lauter Musik führte zu Beschwerden von Anwohnern. Durch gesteigerten Alkohol- und wohl auch Drogenkonsum sei die Stimmung der Jugendlichen nach Angaben eines Polizeisprechers immer aggressiver geworden.
Eine Anwohnerin meldet der MOPO, dass Müll und Zigarettenstummel auf Spielplätzen verteilt liegen.
Elbstrand in Hamburg
Bei sommerlichen Temperaturen, gepaart mit viel Sonnenschein, platzt auch der Elbstrand in Övelgönne aus allen Nähten. Auch dort kommt es zu Menschenansammlungen, lauter Musik und erhöhtem Alkoholkonsum.
Laut Polizei Hamburg hatten die Beamten die Lage an der Elbe bisher im Griff. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bei sommerlichen Temperaturen entwickelt.
Park-Fiction an der Elbe
Auch im Park-Fiction ist das Partyvolk unterwegs. Bereits zu Beginn des Jahres musste die Polizei anrücken. Mehrere Jugendliche versammelten sich dort, hörten Musik, tranken Alkohol und hielten sich nicht an die Corona-Regeln. Bußgelder wurden verhängt.
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Corner-Kiosk am „Grünen Jäger“
Der Corner-Kiosk am „Grünen Jäger“ auf St. Pauli zieht seit Jahren feierwütige Hamburger an wie ein Magnet. Hunderte Menschen stehen auf der Kreuzung, trinken Bier, feiern.
Am nächsten Tag liegt Uringestank in der Luft, die ganze Straße ist verdreckt und zerbrochene Flaschen erinnern an die Party der vergangenen Nacht. Seit Jahren wird der Zustand für Anwohner dort immer unerträglicher. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren blieb es dort allerdings bisher verhältnismäßig ruhig.
Hamburg: Alkoholverbote an bestimmten Orten
Die Politik reagiert mit Verlängerungen der Coronaschutz-Maßnahmen. Die abendliche Sperrstunde in der Gastronomie und das Alkoholverbot am Wochenende sollen im Hamburger Schanzenviertel und in Teilen von St. Pauli noch mehrere Wochen gelten.
„Das sind harte Eingriffe, weil jeder betroffen ist. Aber ich fürchte, wir werden das noch mindestens den ganzen Juni beibehalten müssen“, sagte Melanie Leonhard (SPD), Sozial- und Gesundheitssenatorin zur „Bild“-Zeitung.