Blaue Moschee
  • Die Blaue Moschee an der Außenalster (Archivbild)
  • Foto: Florian Quandt

Müllärger an der Blauen Moschee – und keiner fühlt sich zuständig

Die Blaue Moschee ist geschlossen. Nach der Razzia am vergangenen Mittwochmorgen und dem Verbot des „Islamischen Zentrum Hamburg“ (IZH) kommt keiner mehr auf das Gelände an der Außenalster. Auch die Stadtreinigung muss draußen bleiben – mit lästigen Folgen für alle Anwohner.

An der Blaue Moschee an der Schönen Aussicht in Uhlenhorst stinkt es zum Himmel, denn der Müll kann seit knapp einer Woche nicht mehr abgeholt werden – das Gelände ist geschlossen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte den Betreiber der Moschee, das IZH, am Mittwoch als „bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa“ verboten.

Beschwerden über Müll

„Weil die Müllcontainer nicht geleert werden, schwirren hier schon jetzt dicke Fliegen herum, und es stinkt. Wie wird das erst in ein paar Tagen sein?“, beschwert sich ein direkter Nachbar im „Abendblatt“.

Auch früher soll es regelmäßig Probleme mit der Müllentsorgung gegeben haben. Aber dann hätte er sich einfach an die Moschee wenden können, und der Müll sei beseitigt worden. „Es muss jemanden geben, der hier die Verantwortung übernimmt und unser Ansprechpartner ist“, forderte der Anwohner.

Die Hamburger Stadtreinigung kennt die Problematik. „Wir verstehen, dass das unangenehm für alle Anwohner ist, aber uns sind in dem Falle die Hände gebunden“, so Kay Goetze, Pressesprecher der Stadtreinigung auf Nachfrage der MOPO. Es fehlt die explizite Erlaubnis, das Gelände zu betreten. „Wir sind händeringend auf der Suche nach jemandem, der uns den Zutritt gestattet“, so Goetze.

Die Hamburger Stadtreinigung zeigt sich optimistisch

Die Suche nach dem richtigen Ansprechpartner gestaltet sich allerdings schwierig. Die Moschee ist mit dem IZH-Verbot vorübergehend in den Besitz der Bundesregierung übergegangen. Bis endgültig geklärt ist, wie es mit dem Gebäude weitergeht, könnte noch einige Zeit verstreichen. In Berlin scheint sich für das Problem aber niemand so wirklich zu interessieren. Das Grundstück ist wohl außer Reich- und vor allem außer Riechweite.

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Die Stadtreinigung versichert allerdings, sie stehe jederzeit parat, auch unabhängig von den regulären Leerungszeiten. Sie kann dem Gestank so hoffentlich bald ein Ende setzen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Müll in den nächsten Tagen abholen und die Tonnen gegebenenfalls auch direkt mitnehmen können.“ Dann könnten Anwohner und Passanten die Schöne Aussicht auch wieder richtig genießen. Ganz ohne Nasenklammer.

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