Mundschutz für alle?: Hamburgs oberster Arzt ist gegen eine Maskenpflicht
Pedram Emami, Präsident der Ärztekammer Hamburg, spricht sich gegen eine allgemeine Maskenpflicht wie in Österreich aus. Wichtiger sei es, dass sich in der Öffentlichkeit alle konsequent an die Abstandsregeln halten und sich oft die Hände waschen.
Hamburgs oberster Mediziner-Vertreter warnt außerdem davor, dass die Pflicht zum Mundschutz für Normalbürger dazu führen würde, dass es noch weniger Masken für medizinisches Personal gäbe. Um diesen schon jetzt dramatischen Mangel zu beheben, appelliert Emami an Industrieunternehmen, in die Produktion von Schutzkleidung und Masken einzusteigen.
Ärztekammerpräsident zum selbstgenähten Corona-Mundschutz
Ein paar versöhnliche Worte für die vielen engagierten privaten Mundschutznäher findet der Ärztepräsident und UKE-Neurochirurg auf MOPO-Anfrage aber dennoch: „Wenn sich Menschen an das alles halten und zusätzlich einen selbst genähten Mundschutz tragen, ist das eine schöne Geste und macht durchaus Sinn – denn dieser schützt zwar nicht vor Ansteckung, kann aber dabei helfen, andere Menschen nicht anzustecken, wenn man selbst erkrankt ist.“
Bundesärztekammer ruft zum Tragen von Masken auf
Im Gegensatz zu Emami ruft der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, die Bevölkerung aktiv zum Anfertigen und Tragen von Schutzmasken auf: „Mein Rat: Besorgen Sie sich einfache Schutzmasken oder basteln Sie sich selbst welche und tragen Sie diese im öffentlichen Raum“, sagte Reinhardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
Corona: Maskenpflicht bisher nur in Jena
Bisher hat in Deutschland nur die Stadt Jena eine Maskenpflicht angekündigt. „In einer Woche soll das Tragen eines Mund-und-Nasen-Schutzes in Jenaer Verkaufsstellen, dem öffentlichen Nahverkehr und Gebäuden mit Publikumsverkehr verpflichtend werden“, teilte die Stadt mit. Als Schutz gelten auch Tücher und Schals, die über die Nase gezogen werden. (ste)