Muslim Interaktiv: Demo-Teilnehmer fordern Kalifat
Zahlreiche Menschen versammelten sich am Samstagabend am Steindamm (St. Georg), um an einer Kundgebung von „Muslim Interaktiv“ teilzunehmen – einer gesichert extremistisch eingestuften Gruppierung. Dabei wollten die Teilnehmer mit einer Schilder-Choreografie auf gleich mehrere Themen aufmerksam machen.
Rund 2000 Teilnehmer waren für die Kundgebung angemeldet, Reporter vor Ort schätzten, dass sich knapp 1000 Demonstrierende gegen 18.30 am Kreuzweg Ecke Steindamm versammelt hatten, ausgestattet mit Schildern und mit Blick zu einer Bühne, auf der Joe Adade Boateng stand.
Boateng ist nicht nur der Organisator der Kundgebung, sondern gilt auch als der führende Kopf von Muslim Interaktiv. Der Verfassungsschutz stuft die Gruppierung aufgrund ihrer radikalen Inhalte als „gesichert extremistisch“ ein.
Zunächst hielten die Teilnehmer blaue Schilder und Transparente in den Händen: „Stoppt den Genozid in Ost-Turkestan“ und „Kalifat im Fernen Osten“ lauteten die Forderungen. Auf ein Signal wurden die Schilder schließlich umgedreht. Auf einmal stand auf leuchtend rotem Hintergrund „Schutzkampagne für Palästina“ und „Kalifat im Nahen Osten“ geschrieben. Nach einer halben Stunde löste sich die Kundgebung wieder auf.
Das könnte Sie auch interessieren: „Wunsch nach Größe“: Warum junge Hamburger plötzlich vom Kalifat träumen
Offizielle Angaben zur Teilnehmerzahl könnten am Samstagabend noch nicht gemacht werden, so ein Sprecher des Polizei-Lagediensts. Zuvor hatte die Polizei bekanntgegeben, mit einem größeren Aufgebot vor Ort zu sein. Ausschreitungen waren nicht erwartet worden. (mp)