N Klub in Hamburg: So helfen Psychologen in der Klimakrise
Überforderung, Frustration, Hilflosigkeit: Gerade bei jungen Menschen kann die Klimakrise solche Gefühle auslösen. Andere verdrängen die bevorstehenden Folgen der Erderwärmung oder halten an Gewohnheiten fest, obwohl sie sie eigentlich gern im Sinne des Umweltschutzes ändern würden. Warum machen Menschen das? Und wie kann man einen gesunden Umgang mit der Klimakrise finden? Die Psychologists for Future bieten Antworten.
Es ist eine weltweite Bewegung, auch hier in Hamburg gibt es sie: die Psychologists for Future (Psy4F). Etwa 20 Personen engagieren sich aus dem deutschlandweiten Verein in Hamburg und Umgebung. Aber Psychologen gegen den Klimawandel – wozu braucht es denn das?
„Menschen werden mit den negativen Informationen rund um die Klimakrise häufig allein gelassen“, sagt Leonie Schröter zur MOPO. „Sie lesen zum Beispiel eine Schlagzeile und müssen dann selbst schauen, was sie daraus machen.“ Hier will Schröter helfen. Seit zwei Jahren setzt sich die 26-jährige Psychologin bei den Psy4F in Hamburg ein, geht zu Protesten und Streiks, hält Vorträge oder gibt Workshops.
Psychologists for Future klärt auf und berät
Das Hauptanliegen der Psycholog:innen von Psy4F ist, ihr Fachwissen über menschliches Verhalten und Emotionen zu teilen, um das Bewusstwerden der Klimakrise, den emotionalen Umgang damit und ein konstruktives Handeln zu fördern. Zudem bieten sie auch Konfliktmanagement und Beratungen etwa für Aktivist:innen, die im Klimaprotest ausbrennen oder verzweifeln.
„Allgemein werden Krisensituationen von vielen Menschen lieber verdrängt“, erklärt Schröter. Das passiere automatisch, weil unangenehme Emotionen häufig abgewehrt werden. „Wir erklären die Mechanismen dahinter und wie man trotzdem einen gesunden Umgang mit der Krise findet. Und natürlich wollen wir Menschen auch zum Handeln motivieren oder dazu, ihre Gewohnheiten im Sinne des Klimas zu ändern.“
N Klub: Finanzsenator Dressel (SPD) im Interview
Am Mittwochabend stellt Schröter die Arbeit der Psy4F bei der Veranstaltung vom N-Klub (unterstützt von der MOPO) vor, der dieses Mal im Braugasthaus „Altes Mädchen” an der Lagerstraße in der Sternschanze stattfindet. Auch andere Hamburger Projekte wie der Verein St. Depri, ein Anlaufpunkt für depressive Menschen und deren Angehörige, oder das Start-up Mushlabs, das Fleischersatz aus Pilzwurzeln herstellt, stellen sich in dem 100-Sekunden-Segment der Veranstaltung vor.
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Zudem wird sich Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) Fragen von Lars Meier, dem Chef der Gute Leude Fabrik und Initiator des N Klubs, stellen.