• Vor Linus Kösters „Törnqvist“ stehen Gäste am Sonntag Schlange. Nur noch bis Mitte Oktober können Liebhaber hier Kaffee schlürfen. 
  • Foto: Florian Quandt

Nach angekündigter Schließung: Großer Andrang bei Hamburger Szene-Café

St. Pauli –

Bei Kaffee-Fans ist das Szene-Café extrem beliebt. Trotzdem muss  „Törqvist“ am Neuen Pferdemarkt in Hamburg im Oktober schließen. Erst vor drei Jahren gründete Linus Köster die minimalistische Kaffeestube, jetzt fällt sie Corona zum Opfer.

Mit einem traurigen Abschieds-Post auf Facebook verkündete der junge Mann kürzlich das Aus des Cafés. „Die letzten Monate der Pandemie und des Lockdowns haben mir und meinem Team viel genommen“, schrieb Köster auf Englisch.

„Der Laden wird am 18. Oktober für immer schließen.“

Hamburg: Café „Törnqvist“ muss wegen Corona schließen

Wie die MOPO berichtete, sei sein Herz wegen der Schließung gebrochen. Köster gründete die Kaffeestube vor drei Jahren und benannte sie nach seiner finnischen Großmutter. Mit „Törnqvist“ ging der Inhaber ein Risiko ein: In dem minimalistischen Café findet sich kein Schnick-Schnack. 

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Neben „Flat White“ und „Shots“ gibt es noch Filterkaffee mit und ohne Milch, das war’s.

Bei Linus Köster gibt es eine sehr überschaubare Auswahl an Kaffee-Spezialitäten.

Bei Linus Köster gibt es eine sehr überschaubare Auswahl an Kaffee-Spezialitäten.

Foto:

Quandt

Während andere Anbieter auf Variationen und Details setzen, wagte Linus Köster es mit seiner schlichten Idee.

Erfolg mit Minimalismus-Konzept – doch Corona macht einen Strich durch die Rechnung

Und: Das Konzept schlug ein. Das „Törnqvist“ mit seinen weißen Wänden und dem schlichten Design zählte schnell zu den besten Kaffeestuben der Stadt – weil Köster seine Begeisterung und sein Wissen über das nur vordergründig alltägliche Heißgetränk an seine Gäste weitergab. Wer sein Café verließ, der wusste, dass Kaffee keine Bohne, sondern eine Kirsche ist.

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Auch in seinem Abschiedspost beschwört der junge Kaffeepapst noch einmal die Momente mit seinen Gästen herauf, als sie gemeinsam tanzten, lachten, diskutierten, stritten, feierten. Einen transparenten Raum habe er schaffen wollen, „roh, clean und ohne bullshit“. Eine Ode an den Kaffee ist sein Text, an dieses „einfache Getränk, das Menschen an einem großen Tisch zusammenbringt, um Hi zu sagen.“

Das letzte Schlürfen im „Törnqvist“ – Kaffee-Fans nutzen verbleibende Zeit

Dieses Motto scheinen auch seine Gäste schätzen zu wissen – nach dem Bekanntwerden der Schließung tummeln sich die Kunden am Sonntag förmlich vor dem beliebten Kaffee. Jung und Alt stehen Schlange.

Linus Köster 2018 an seiner Maschine im „Törnqvist“. Im Oktober schließt die minimalistische Kaffeestube.

Linus Köster 2018 an seiner Maschine im „Törnqvist“. Im Oktober schließt die minimalistische Kaffeestube.

Foto:

Quandt

Auch in den Kommentaren des Facebook-Posts zeigen die Kaffee-Liebhaber sich betrübt, aber herzlich. „Ich bin wirklich kein Kaffeetrinker, aber seit ich Euren auf dem ,Summer’s Tale‘-Festival zum ersten Mal getrunken habe, weiß ich wie guter Kaffee schmecken muss – und kann!“, lautet ein Post. Ein anderer: „Lebe weiter deine Träume.“

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