Nach furchtbarem Unfall: Mahnwache für getöteten Julius (7)
Am Dienstagmorgen ist ein sieben Jahre alter Junge in Hamburg-Volksdorf von einem Müllwagen überrollt und getötet worden. Rettungskräfte hatten dem Kind nicht mehr helfen können. Der Fahrradclub ADFC hielt jetzt eine Mahnwache für den toten Jungen ab – und stellte Forderungen.
Am Dienstagmorgen war der kleine Julius in Begleitung seines Vaters auf dem Weg zur Schule, als ein Müllwagenfahrer in die Straße Streekweg abbog. Das Kind stürzte mit seinem Fahrrad und geriet unter die Reifen des abbiegenden Müllwagens. Der Junge war sofort tot.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat am Freitagnachmittag eine Mahnwache am Unfallort abgehalten und ein sogenanntes Ghostbike aufgestellt. Ein Sprecher des ADFC erhob schwere Vorwürfe gegen Senat und Polizei.

„Wir fordern endlich wirksame Maßnahmen zum Schutz von Verkehrsteilnehmer:innen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, die viel zu Fuß und mit dem Rad unterwegs sind und eben noch keinen tonnenschweren Schutz aus Blech haben“, sagte Vereinssprecher Thomas Lütke. Konkret fordert er Hamburgs Polizei auf, die tatsächlichen Unfallursachen im Straßenverkehr in den Fokus zu nehmen, statt zum Beispiel Radfahrende aufzufordern, auf ihre Vorfahrt zu verzichten.
ADFC: „Stadt muss Sofortmaßnahmen ergreifen“
Darüber hinaus müsse die Stadt Hamburg Sofortmaßnahmen zum Schutz von Radfahrenden ergreifen. Der Fahrradclub fordert ein Fahrverbot in der Stadt für alte Lkw und Busse ohne Notbremssystem und Abbiegeassistenten, oder als Alternative die verpflichtende Mitfahrt eines Beifahrers, der den Abbiegevorgang absichert. Außerdem brauche es viel mehr Kontrollen des korrekten Rechtsabbiegens mit Schrittgeschwindigkeit von Lkw, Sicherheitsschulungen und Tempolimits.
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„Getötete Radfahrende und Fußgänger:innen dürfen nicht länger als bedauerlicher Kollateralschaden des Straßenverkehrs hingenommen werden“, so Lütke. „VisionZero – keine Toten und Schwerverletzten mehr – bleibt sonst immer Vision.“ (mp)
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