Nach Großalarm auf der Elbe: Wann bricht die Feuerwehr eine Personen-Suche ab?
Einige Elbstrand-Besucher werden es beobachtet haben: Am Samstagabend ist die Hamburger Feuerwehr mit einem Großaufgebot nach Teufelsbrück ausgerückt. Auch Rettungstaucher und ein Hubschrauber waren im Einsatz, nachdem ein Passant drei Schwimmer in der Elbe entdeckt hatte. Nach einer Stunde wurde die Suche erfolglos abgebrochen – wer entscheidet das?
Gegen 21.13 Uhr ging der Notruf in der Einsatzzentrale der Feuerwehr ein. Der Anrufer meldete, er habe drei Köpfe in der Elbe in der Nähe der Straße Hans-Leip-Ufer entdeckt. Plötzlich seien diese aber nicht mehr zu sehen gewesen.
Hamburg: Feuerwehr sucht nach drei Schwimmern
„Der Ablauf von so einem Einsatz ist immer gleich, egal ob auf der Alster, der Elbe oder einem See“, erklärt Feuerwehr-Sprecher Dennis Diekmann im Gespräch mit der MOPO. „Zum Einsatz kommen ein Löschzug der Feuerwehr und mehrere Kleinboote – im Bereich der Elbe auch die größeren Löschboote“, fährt er fort.
„Neben dem Einsatzführungsdienst fahren unsere Spezialeinsatzgruppe Tauchen und die DLRG mit.“ Dazu komme je nach Fall noch ein Rettungswagen und ein Notarzt zum Einsatz. Am Samstag stieg zudem noch ein Hubschrauber auf, um das Gewässer mit einer Wärmebildkamera abzusuchen.
Suche auf der Elbe nach einer Stunde abgebrochen
Mehr als eine Stunde lief die großangelegte Suche auf der Elbe – und wurde gegen 22.15 Uhr ohne Ergebnis abgebrochen. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
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„Das entscheidet die Einsatzleitung der Feuerwehr in Absprache mit der Polizei, wenn es keine Verdachtspunkte mehr gibt“, so Diekmann. Der Untergrund werde per Signal abgesucht und bei Verdacht von Feuerwehrtauchern kontrolliert, das sei am beim Samstag-Einsatz allerdings nicht der Fall gewesen.
So läuft eine Vermisstensuche auf dem Wasser ab
„Wir haben natürlich an Land und Wasser nach konkreten Anhaltspunkten untersucht“, versichert der Sprecher. „Landseitig gab es aber keine Vermissten. Irgendwann wird es dann auch zu dunkel, um weiterzusuchen, weil wir dann nur noch auf technische Geräte angewiesen sind.“ Aufgrund der vagen Lage wird die Suche in diesem Fall auch nicht fortgeführt.
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Derartige Einsätze gebe es sehr häufig, berichtet Diekmann. So auch am Samstagabend in Rostock: Dort wollte ein 42-Jähriger eine Runde in der Ostsee schwimmen. Drei junge Frauen alarmierten den Notruf, als dieser auf einmal außer Sicht war. Ein Großaufgebot der Feuerwehr sowie der Landes- und Wasserschutzpolizei suchten das Wasser nach dem Vermissten ab – bis der geübte Schwimmer schließlich von selbst wieder am Ufer auftauchte.
Notfall im Wasser: Im Zweifel immer den Notruf wählen
„Oftmals klären sich Notrufe glücklicherweise auf, weil die betroffenen Personen wieder an Land geschwommen sind – nur zum Beispiel an einer anderen Stelle“, sagt Diekmann. Trotzdem betont er, bei einem Verdacht sofort die Feuerwehr oder Polizei zu alarmieren. „Wir rücken immer lieber einmal zu oft aus als zu wenig.“