Aufnahme des Fußballplatzes im Schanzenpark
  • Der Verfasser schlug vor, einen Teil des Bolzplatzes zum Basketballplatz umzufunktionieren.
  • Foto: Florian Quandt

Nach harmloser Anfrage: Bürger kriegt Unmut des Bezirksamts ab

„Geht’s nicht auch ein bisschen freundlicher?“ Diesen Gedanken hatte bestimmt schon jeder beim Lesen einer E-Mail. Manche Antwort kommt launisch daher, manch eine sogar richtig schroff. Was im privaten Umfeld kaum jemandem auffällt, wird bei Behörden schnell peinlich: Vor allem dann, wenn empörte Bürger E-Mails an die Presse weiterleiten.

In „diesen Zeiten des Hasses“ (Zitat einer Arbeitskollegin) kann eine Bürgermail kaum schmeichelhafter beginnen: „Ich wende mich an Sie, weil Sie damals so hilfsbereit gewesen sind, als es darum ging, den defekten Basketballkorb im Schanzenpark auswechseln zu lassen“, heißt es da.

„Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen“

Es folgt eine Anfrage an den Bezirk: Der Verfasser regt an, mehr Platz zum Basketballspielen im Park zu schaffen ­– konkreter Vorschlag inklusive. Ein Teil eines Fußballplatzes könne doch umgewidmet werden. Er selbst schreibt zahm von einem „Denkanstoß“ und einem „frommen Wunsch“ an den Bezirk.

Die E-Mail schließt mit den Worten: „Ich würde mich sehr über eine Antwort ihrerseits und über jegliches Feedback, Ratschläge oder Tipps freuen.“ Entspricht das nicht dem Idealbild eines engagierten Bürgers? Offenbar nicht.

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Denn der Verfasser macht einen entscheidenden Fehler: Er schickt seine E-Mail an den Bezirk Eimsbüttel, der für den Park seit 2005 gar nicht mehr zuständig ist. Ein Umstand, auf den ihn der zuständige Abschnittsleiter in Altona (dem die Eimsbütteler Kollegen die E-Mail offenbar weiterleiteten) barsch hinweist: „Wünsche oder Anmerkungen an das Bezirksamt Eimsbüttel zu senden ist eine unnötige Beschäftigung der sowieso schon ausgelasteten öffentlichen Verwaltung.“ Donnerwetter, da ist jemand genervt. Immerhin sichert der Abschnittsleiter dann noch zu, den Vorschlag zu prüfen.

Kein Beispiel für gelungene Kommunikation

Ist das ein Beispiel für gelungene Kommunikation zwischen der Verwaltung und seinen Bürgern? Eher nicht, findet wohl auch Bezirksamts-Sprecher Mike Schlink.

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Auf die Frage, ob dies denn der übliche Ton sei, bedankt sich Schlink für den Hinweis: „Ich nehme diesen gerne auf, um hausintern über die Art der Beantwortung der untenstehenden Bürgeranfrage zu sprechen.“ Na also.

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