Aufnahme des ehemaligen Toilettenhäuschens und Café am Goldbekplatz.
  • 20 Jahre lang ein beliebter Treffpunkt der Winterhuider – das Café am Goldbekplatz.
  • Foto: Florian Quandt

Nach plötzlichem Aus – was folgt auf das „Marktkaffee“?

Für die Flaneure und Caféliebhaber Winterhudes war diese Schließung ein Verlust: Das „Marktkaffee Winterhude“ am Goldbekplatz war 20 Jahre lang ein beliebter Treffpunkt im Quartier. Doch zu Beginn des Jahres wurde der Betrieb überraschend eingestellt. Das jähe Aus hat offenbar eine längere Vorgeschichte – nämlich einen Streit zwischen den Inhaberinnen und dem Vermieter.

Auf ihrer Website schreiben Claudia Greve und Elke Schließmann, dass der Schließung „jahrelange, zermürbende Gespräche und Auseinandersetzungen mit widersprüchlichen Aussagen seitens des Vermieters vorangegangen“ seien.

Schließlich habe der Vermieter – das Bezirksamt Nord – im Dezember 2022 die Verlängerung des Mietvertrags für das ehemalige Toilettenhäuschen verweigert.

Bezirk: Initiative zur Geschäftsaufgabe ging von den Betreiberinnen aus

Kann das sein? Auf MOPO-Nachfrage erklärte das Bezirksamt Nord, dass der Vertrag mit den Inhaberinnen ohnehin 2024 ausgelaufen wäre. Das ginge auf einen Senatsbeschluss von 2016 zurück. Die Betreiberinnen wollten allerdings schon früher aufhören und selbstständig einen Nachfolger suchen, der das Café weiterführen sollte – über das Jahr 2024 hinaus. Als das Amt dies ablehnte und auf eine fristgerechte Vertragsbeendigung pochte, hätten die Gastronominnen vorzeitig zum 31. Januar 2023 aussteigen wollen.

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Inzwischen ist klar, wer das Häuschen am Goldbekplatz weiterbetreibt: Die Stadtreinigung Hamburg bestätigte auf Anfrage gegenüber der MOPO, dass sie das Objekt übernimmt. Doch was damit geschehen soll, ist bisher noch nicht geklärt. „Zunächst wird das Gebäude saniert“, sagt Pressesprecher Kay Goetze. Laut dem Bezirksamt Nord sei von einem Fortbestand der WC-Anlage, ergänzt um eine Nutzung der bisherigen gastronomischen Fläche, auszugehen.

In einer vorherigen Version dieses Textes hieß es, dass das Bezirksamt Nord auf eine Anfrage der MOPO nicht reagierte. Mittlerweile liegt eine Stellungnahme vor.

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