Tagesschau-Sprecher will nach Tortenangriff nicht mehr über den Islam sprechen
Einen halben Monat nachdem ihm auf einer Veranstaltung Torte ins Gesicht geschmiert wurde, hat der Tagesschau-Sprecher und wegen seines Buches „Inside Islam“ kontrovers diskutierte Constantin Schreiber ein überraschendes Interview gegeben. Er kündigte an, nicht mehr öffentlich über den Islam sprechen zu wollen – und kritisierte die fehlende Unterstützung von Journalistenkollegen.
Es geschah am 29. August: Bei einer Diskussion an der Universität Jena lief ein Mitglied der „Undogmatischen Linken“ auf die Bühne und klatschte dem 44-Jährigen eine Torte mitten ins Gesicht.
Und das war nicht der einzige Vorfall: Kurz vorher wurde er von einem Taxifahrer direkt vor seiner Haustür bedroht. „Da habe ich einfach gesagt, nee, das will ich nicht, ich will diese Negativität in meinem Leben nicht“, so Schreiber in einem Interview mit der „Zeit“.
Constantin Schreiber: „Da mögen jetzt manche feiern“
Was ihn an der Situation besonders stört: „An ein klares Bekenntnis der Solidarität vonseiten der Veranstalter erinnere ich mich in dieser konkreten Situation nicht.“ Auch vonseiten seiner Journalistenkollegen habe es kaum Beistand gegeben.
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Seine Konsequenz: „Ich werde mich zu allem, was mit dem Islam auch nur im Entferntesten zu tun hat, nicht mehr äußern. Ich werde keine Bücher dazu schreiben, ich lehne Talkshow-Anfragen ab, ich mache das nicht mehr.“
Weiter sagt Schreiber: „Da mögen jetzt manche feiern und vielleicht die Schampusflaschen aufmachen. Ob das ein Gewinn ist für die Meinungsfreiheit und für den Journalismus, ist eine andere Frage.“ (prei)