• Auch in Hamburg: Viele Sportplätze sind noch immer gesperrt.
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Nach UKE-Studie: Olympiabund fordert schnelle Öffnung der Sportvereine

Der Deutsche Olympische Sportbund fordert eine zeitnahe Öffnung der rund 90.000 Sportvereine für Kinder und Jugendliche in Deutschland. Grundlage dieser Forderung sind unter anderem die Ergebnisse der Corona- und Psyche-Studie (COPSY) des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE). Auch in Hamburg macht sich der Unmut über die Schließungen der Sportstätten breit.

Aus der zweiten Befragungsrunde der COPSY-Studie des UKE von Dezember 2020 bis Januar 2021 geht hervor, dass fast jedes dritte Kind inzwischen unter psychischen Auffälligkeiten leidet. Die Pandemie belastet – sieben von zehn Kindern gaben eine geminderte Lebensqualität an. Bei der ersten Befragung von Mai bis Juli 2020 waren es noch sechs von zehn Kindern.

Hamburger Studie: Fast jedes dritte Kind zeigt psychische Auffälligkeiten

Laut der Studie leiden Kinder vermehrt unter Sorgen und Ängsten, depressiven Symptomen und psychosomatischen Beschwerden. Stark betroffen seien vor allem finanziell benachteiligte, sowie Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund.  

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„Unsere Ergebnisse zeigen erneut: Wer vor der Pandemie gut dastand, Strukturen erlernt hat und sich in seiner Familie wohl und gut aufgehoben fühlt, wird auch gut durch die Pandemie kommen“, so Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer, Leiterin der Studie und Forschungsdirektorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik des UKE. Es werden verlässliche Konzepte benötigt, um die Kinder zu unterstützen und ihre seelische Gesundheit in der Pandemie zu stärken. 

Olympischer Sportbund fordert Öffnung der Sportanlagen

Das Ressort „Präventionspolitik und Gesundheitsmanagement“ des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) fordert auf Grundlage dieser Erkenntnisse und unter der Berücksichtigung von Hygienekonzepten eine schnelle Öffnung der Sportvereine für Kinder und Jugendliche in Deutschland.

„Die Ergebnisse dieser ersten bundesweiten Studie ihrer Art sind alarmierend“, sagte DOSB-Ressortleiter Mischa Kläber. „Sie unterstreichen die Wichtigkeit der zeitnahen Rückkehr zum vereinsorganisierten Sport und damit verbunden nicht nur die Gesunderhaltung des Körpers, sondern auch des Geistes.“

In Hamburg: Trainer fordern Öffnung der Fußballplätze

Sport im Verein sei die wichtige Basis für das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen, heißt es in der Mitteilung des DOSB weiter: „Gesundheit ist sozusagen der ‚Identitätsanker‘ des Sports; die Sportvereine nehmen dabei die Rolle einer gesundheitsfördernden Lebenswelt ein.“ 

In Hamburg machen sich unter anderem die Trainer Jörg Bremer vom TSV Glinde und Andi Mühlberg vom S.C. Vorwärts-Wacker in Billstedt stellvertretend für alle Trainer in Schleswig-Holstein und Hamburg stark. In einer Mitteilung fordern sie: „Liebe Politikerinnen und Politiker, öffnet die Fußballplätze und lasst unsere Kids wenigstens in Kleingruppen trainieren – und einfach ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Ansonsten wird es bald zu spät sein und wir trauern einer talentierten und begeisterten Generation hinterher.“

Hamburg: Training höchstens zu zweit oder mit Angehörigen des Hausstandes

Die Regelungen in Hamburg sehen derzeit vor, dass grundsätzlich öffentliche und private Sportanlagen im Freien geöffnet bleiben können. Dazu gehören unter anderem auch Rasen- und Sandplätze, Laufbahnen, Tennisplätze, Bootsstege sowie Reitplätze. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass es im Einzelfall zu Einschränkungen kommen kann. Ein geregelter Sportbetrieb ist auch bei geöffneten Plätzen aber nicht möglich. Es darf nur einzeln, zu zweit oder mit Angehörigen des gleichen Haushaltes trainiert werden.

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