Nach Zeitungsartikel: Thees Uhlmann kassiert Shitstorm – und entschuldigt sich
Eigentlich war es ein ganz normaler Artikel, den der Hamburger Sänger Thees Ulmann verfasste. Für die „Bild am Sonntag“ schrieb Uhlman auf, wie er die Coronakrise erlebt und was sie für die Kunst bedeutet. Es folgte ein Shitstorm für den Musiker – und der hatte nichts mit dem Inhalt des Textes zu tun. Kritisiert wurde der Hamburger, weil er in den Augen seiner Fans für das falsche Medium, eben „Bild“, schrieb. Uhlmann entschuldigte sich zwar – fand aber auch klare Worte für einige seiner Kritiker.
Thees Uhlmann schreibt Songs, hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und tourt durch das Land. Normalerweise. Weil er sich durch die Kontaktverbote wegen Corona aktuell in seiner Kreativität eingeschränkt fühlt, schreibt der 45-Jährige recht wenig und tourt gar nicht. Darüber hatte er in der „Bild am Sonntag“ geschrieben, mit für ihn ungeahnten Folgen.
Offenbar hat sich Uhlmann für seinen Artikel reichlich Kritik in den sozialen Medien anhören müssen. Am Mittwochabend veröffentlichte der Sänger deshalb ein Statement auf seiner Facebook-Seite, mit dem er erklärt, wie es zu dem Text kam, in dem er sich aber auch entschuldigt. Aber wofür eigentlich?
Thees Uhlmann kassiert Shitstorm – und entschuldigt sich
Seit Jahren ist die „Bild“ wegen ihrer Berichterstattung über Geflüchtete und arme Menschen in Deutschland immer wieder Ziel von Kritik. Meistens geht es bei den Vorwürfen um Diskriminierung, einseitige Berichterstattung und Stimmungsmache in den Texten und Überschriften. Vom Deutschen Presserat kassierte die Zeitung im Zeitraum von 1986 bis 2018 ganze 192 Rügen, wegen Verstößen gegen den Pressekodex – einsame Spitze in Deutschland!
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Und auch Thees Uhlmann ist mit dem größten Boulevard-Blatt des Landes nicht so ganz Grün. So schreibt er: „Einen Artikel für die „normale Bild“ hätte ich nie geschrieben, da der Stil, die Ethik und die politische Ausrichtung sich nicht mit meinen Vorstellungen und Meinungen decken.“ Für den Sänger unterscheiden sich aber die „Bild“ und die „Bild am Sonntag“ sich in „Schwerpunkte, Stile und politische Richtungen“.
Uhlmann bittet Fans um Entschuldigung – und teilt aus
Ihm sei nicht bewusst gewesen, so der Sänger auf Facebook, dass sein Artikel auch auf „Bild.de“ geteilt werden würde. „Für meine Dummheit diesbezüglich möchte ich bei allen um Entschuldigung bitten, denen ich damit vor den Kopf gestoßen habe“, so Uhlmann weiter. Als er für den Artikel zusagte, sei es ihm darum gegangen, dass „auch Leute, die sich außerhalb von Subkultur und „unseren“ Zusammenhängen bewegen, mit anderen Gedanken konfrontiert werden“.
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Bei aller Einsicht kann sich Uhlmann am Ende seines Statements allerdings einen Seitenhieb nicht verkneifen. „Interessant finde ich, dass ich einige Menschen, die mir in allererster Front mein Fehlverhalten vorwerfen, für wesentlich größere Vergehen bis aufs Blut verteidigt habe…“. Da müsse er jetzt erstmal drüber nachdenken. Die Zeit zum Nachdenken dürfte er gerade haben.