Hamburger Hauptbahnhof
  • Die Bahnsteige im Hamburger Hauptbahnhof sind während des GDL-Streiks fast menschenleer.
  • Foto: dpa

Streik sorgt für Bahn-Chaos in Hamburg – volle Züge bei Konkurrenten

Der erneute Streik der Lokführergewerkschaft GDL ist in der Nacht angelaufen. Das gilt für den Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr, der massiv betroffen ist. Ein Versuch der Bahn, den Streik gerichtlich zu stoppen, blieb ohne Erfolg. Und während bei den privaten Anbieter die Züge voll sind, greift in Hamburg ein Notfallfahrplan.

Die S-Bahn Hamburg bittet Fahrgäste, „nach Möglichkeit U-Bahnen und Busse zu nutzen“, teilte das Unternehmen mit. Während in Hamburg und dem Norden also viele ICE-Strecken aber auch Regionalzüge sowie die S-Bahnen ausfallen, profitieren die privaten Anbieter.

Streik der GDL: Private Anbieter mit erhöhtem Fahrgastaufkommen

Der Anbieter Metronom, der Strecke wie Hamburg-Bremen und Hamburg-Hannover-Göttingen bedient, rechnet mit 20 bis 30 Prozent mehr Fahrgästen. Auch Erixx, AKN und die Nordbahn sind vom Streik nicht betroffen.

„Auf den klassischen Pendlerstrecken merken wir den Streik mit einem erhöhten Fahrgastaufkommen“, sagte ein Sprecher der zu Abellio gehörenden Westfalenbahn aus Bielefeld, die unter anderem die Strecke Hannover-Braunschweig bedient. Auch bei der zu Transdev gehörenden Nordwestbahn aus Osnabrück hieß: „Die Fahrgäste weichen auf unsere Verbindungen aus“. Das gelte etwa für die Strecke zwischen Bremerhaven und Bremen.

S-Bahn Hamburg: Notfahrplan am Streiktag

Wie schon bei den vorherigen Warnstreiks mit mehr Vorlauf für das Unternehmen versucht die S-Bahn Hamburg einen Notfahrplan nach folgendem Muster aufrecht zu erhalten:

  • S1 im 20-Minuten-Taktzwischen Wedel und Blankenese, Blankenese und Airport sowie Ohlsdorf und Poppenbüttel
  • S2 im 20-Minuten-Takt zwischen Altona und Aumühle
  • S3 im 20-Minuten-Takt zwischen Pinneberg und Neugraben
  • S5 im 60-Minuten-Takt zwischen Neugraben und Stade

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Die Deutsche Bahn hatte noch versucht, den Streik der GDL auf dem Rechtsweg schon im Vorweg zu stoppen: Das Arbeitsgericht Frankfurt lehnte eine einstweilige Verfügung gegen den Streikaufruf am Montagabend allerdings ab.

Das Unternehmen wollte trotzdem in Berufung vor dem Hessischen Landesarbeitsgericht gehen – dieses wird aber erst während des laufenden Ausstands darüber verhandeln. Im Güterverkehr hat der Streik bereits am Montag um 18 Uhr begonnen. Der Streik soll in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um 2 Uhr enden. (dpa/mp)

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