Nazi-Drohmails an Politiker: 107 Taten! Rellinger „Apfelfest-Bomber“ angeklagt
Er soll rechtsextremistische Drohmails gegen Politiker und Behörden in ganz Deutschland verschickt haben. Nun hat die Berliner Generalstaatsanwaltschaft einen 31-Jährigen angeklagt, der sich für 107 Taten vor Gericht verantworten muss. Er ist kein Unbekannter.
In ganz Deutschland erhielten seit Dezember 2018, Politiker und Behörden, sowie Einkaufszentren und Medien Drohungen per Mail. Der Absender unter dem Pseudonym „NationalSozialistische Offensive“ hat mit Sprengstoffanschlägen und Tötungsdelikten gedroht, wie die Anklagebehörde in Berlin am Montag mitteilte.
Verdächtiger plante Bombenanschlag auf Apfelfest
Wie sich herausstellte handelte es sich um den „Apfelfest-Bomber“, der 2007 bereits einmal festgenommen wurde, weil er mit einem Komplizen einen Bombenanschlag auf das Apfelfest in Rellingen (Kreis Pinneberg) geplant hatte.
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Nach der erneuten Festnahme Anfang April 2019 wurde M. in die Haftanstalt nach Berlin überstellt. Laut Staatsanwaltschaft hat er wegen Sprengstoff-, Brand- und Körperverletzungsdelikten bereits im Gefängnis gesessen und offennbar nur wenige Wochen nach seiner Entlassung mit dem Verschicken der Drohungen begonnen.
Bei einer Durchsuchung seien detaillierte Anleitungen zum Bau von Sprengladungen gefunden worden, die er aus dem Internet heruntergeladen und sogar erweitert haben soll. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin wirft M. 107 Taten vor, für die er sich nun verantworten muss. (mdo)