• Die 20-jährige Viktoria L. wurde am 10. Januar in Neuallermöhe tot aufgefunden.
  • Foto: Marius Röer

Neuallermöhe: Rätsel um tote Viktoria: Nun arbeiten Spezial-Ermittler an dem Fall

Neuallermöhe –

Der Tod der erst 20 Jahre alten Viktoria L. bleibt für die Beamten von Polizei und Staatsanwaltschaft weiter ein Rätsel: Was genau ist im Keller des Mehrfamilienhauses am Rahel-Varnhagen-Weg passiert? Wurde sie getötet? War es ein Unfall? Um das zu klären, haben nun Spezial-Ermittler übernommen: Wie die MOPO erfuhr, arbeitet jetzt die „OFA“ an dem Fall – die Operative Fallanalyse.

Zunächst hatte man Sharif A. nach der Tat Mitte Januar festgenommen, weil man glaubte, er hätte die Deutsch-Russin getötet. Später wurde der Haftbefehl dann aber geändert: „Abgabe von Betäubungsmittel mit Todesfolge“. Das junge Mädchen war an einem Drogen-Cocktail – einer Mischung aus Methaddict und Tramadol – gestorben. Ein Unfall – oder doch Mord?

Keller-Leiche in Hamburg: Nun arbeiten Spezial-Ermittler am Fall

Vor allem die Beziehung von Opfer und mutmaßlichem Täter ist noch verschlüsselt und weiter unklar. Die „OFA“ – ein meist fünfköpfiges Team aus Kripo-Beamten, Psychologen und Rechtsmedizinern – listet nun alle bekannten Ereignisse und Beweise auf, rekonstruiert den Tatort und versucht Fragen zu klären wie: Was sagte der Täter? Wie reagierte er auf Zurückweisung und Widerstand? Handelte er im Affekt? 

Die Spezialisten zerlegen die Tat in verschiedene Phasen. Sie heißen: Vortat-, Kontakt- und Tatphase. Um ein möglichst detailgetreues Bild vom Ablauf des Verbrechens zu bekommen. Es geht dabei ausschließlich um wissenschaftlich belegbare Faktoren. Ein Täterprofil spielt dabei eine große Rolle – und natürlich das Motiv.

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Sharif A., der 2016 nach Deutschland kam, in mehreren Städten gemeldet war und noch ist und unterschiedliche Angaben zu seinem Alter und seiner Identität gegenüber verschiedenen Behörden gemacht hat, ist bisher nicht wegen Gewaltdelikten aufgefallen. Dafür lassen sich mehrere Diebstahls- und Drogendelikte in seiner Strafakte nachlesen. Auch in Hamburg.

Sharif A. bei seiner Festnahme in Hamburg-Neuallermöhe.

Sharif A. bei seiner Festnahme in Hamburg-Neuallermöhe.

Foto:

Marius Roeer

Bei einer Sache sind sich die Ermittler offenbar sicher: Die Drogen, die „Vika“, so nannten sie Freunde und Familie, nahm, soll sie von Sharif A. bekommen haben. Unsicher ist, und das will die „OFA“ nun in einer mehrtägigen Fallanalyse beweisen oder widerlegen, ob er sie vorsätzlich getötet hat. Ein Mediziner über die Drogen-Mischung, die im Blut der 20-Jährigen zweifelsfrei nachgewiesen wurde: „Es macht keinen Sinn, beide Substanzen gleichzeitig einzunehmen.“

Staatsanwaltschaft Hamburg prüft mögliches Tötungsdelikt

Die Staatsanwaltschaft hält sich zum aktuellen Ermittlungsstand bedeckt, gibt auf Nachfrage lediglich bekannt, dass weiterhin „in alle Richtungen“ gearbeitet werde. Aber: „Es wird auch geprüft, ob ein Tötungsdelikt vorliegt.“ 

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