Neubauwohnungen nur noch für Gutverdiener: Wo Mieter richtig draufzahlen müssen
Für viele Mieter steht aus unterschiedlichen Gründen immer mal wieder ein Wohnungswechsel an. Mit einem geplanten Umzug stellt sich dann oft die Frage: soll es in einen Neubau gehen oder tut es auch eine Bestandswohnung? Viele Aspekte spielen hier bei der Entscheidungsfindung eine Rolle, aber es gibt vor allem finanziell große Unterschiede bei den Angeboten auf dem Markt – vor allem in Hamburg. Das zeigt eine Analyse des Immobilienportals „immowelt“.
Laut der Auswertung ist ein Umzug in einen Neubau überall teurer als der Wechsel in eine Bestandswohnung. Bei der Höhe des Aufpreises gibt es jedoch regionale Unterschiede.
Hamburg: Wer in einen Neubau will, muss deutlich mehr zahlen
Richtet man dabei den Blick auf Hamburg, müssen Mieter in Neubauten im Schnitt ordentlich draufzahlen.
Laut der Analyse ist eine 80 Quadratmeter große Neubauwohnung in der Hansestadt demnach längst nicht mehr unter 1000 Euro zu finden – die Differenz zu einer Bestandswohnung beträgt dabei im Schnitt 210 Euro. Zu beachten ist dabei jedoch, dass bekanntermaßen Neubauten zum Teil deutlich energieeffizienter sind. Daher sind in dem Bereich auch Einsparungen zu erwarten, die den Aufpreis etwas relativieren.
Hamburg-Experte: Neubauten nur noch für Gutverdiener
Für den CEO von „immowelt“, Dr. Cai-Nicolas Ziegler, ist das keine Überraschung: „Besonders in den dicht besiedelten deutschen Großstädten, in denen Bauland knapp ist, ist der Bau von Neubauten dementsprechend teurer. Die Mieten sind folglich so hoch, dass sie sich nur noch die Besserverdiener leisten können.“
Er sieht aber auch Lösungen für das Problem und nimmt dabei den Staat in die Pflicht: „Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung muss bezahlbarer Wohnraum erhalten aber auch geschaffen werden – beispielsweise durch Förderung und Steuererleichterungen für sozial ausgewogene Bauprojekte.“
Neubau oder Bestand: In Hamburg ein großer Unterschied
Hamburg gehört in diesem Vergleich zu den preisintensiveren Flecken in Deutschland bei den Neubaumieten. Nur wenige Regionen sind teurer. Ein Beispiel ist Stuttgart. Dort beträgt der Unterschied zwischen einem Neubau und einer Bestandswohnung ganze 310 Euro – ein Ergebnis der lagebedingten Wohnungsknappheit. In München sind es laut Angaben der Analyse von „immowelt“ 270 Euro mehr, die für die Miete in einem Neubau ausgegeben werden müssen.
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Günstiger ist es dagegen in Nordrhein-Westfalen, die Wohnung in einem Neubau einer Bestandswohnung vorzuziehen: In Essen beispielsweise beträgt die Differenz rund 110 Euro bei generell niedrigeren Mietpreisen im Vergleich mit Hamburg. Eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 80 Quadratmetern in einem Neubau kostet dort 680 Euro. (maw)