An der U-Bahn-Station Sengelmannstraße in Alsterdorf wird fleißig gewerkelt. Dort werden zwei zwei neue U-Bahn-Brücken eingebaut.
  • An der U-Bahn-Station Sengelmannstraße in Alsterdorf wird fleißig gewerkelt. Dort werden zwei neue U-Bahn-Brücken eingebaut.
  • Foto: Florian Quandt

Neue Brücken in Hamburgs Norden: Warum die Straße hier tiefer gesetzt werden musste

Sie ist 450 Tonnen schwer, 32 Meter lang und 18 Meter breit: Die neue U5-Brücke stand am Freitag schon bereit auf Rollen, um an ihren neuen Platz an der Haltestelle Sengelmannstraße eingeschoben zu werden. Warum die Straße dafür einen Meter tiefer gelegt werden musste und was für Autofahrer gilt.

Am Freitag um 13 Uhr hatten Arbeiter damit begonnen, die Brücke für die neue U-Bahn-Linie U5 Stück für Stück über die Sengelmannstraße an ihren neuen Platz zu schieben. „Das passiert ungefähr in einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Stunde“, erklärt Projektleiter Philipp Körber. Auf der Straße lag währenddessen noch ein zweites, riesiges Brückenteil, das dann am Samstag per Schwerlastkran eingehoben wurde.

U5 Sengelmannstraße: Neue Brücken werden eingebaut

„Dieses zweite Brückenteil ist für die U1-Gleise“, erklärt Körber. Mit 100 Tonnen ist es deutlich leichter als die U5-Brücke. Das liegt daran, dass die U-Bahn nur eingleisig über sie fahren wird. 

Die neue U5-Brücke wird ab Freitagmittag auf ihre Position über der Sengelmannstraße geschoben. Florian Quandt
Die neue U5-Brücke wird ab Freitagmittag auf ihre Position über der Sengelmannstraße geschoben.
Die neue U5-Brücke wird ab Freitagmittag auf ihre Position über der Sengelmannstraße geschoben.

Insgesamt wird die neue Umsteigestation Sengelmannstraße dann drei Brücken haben: In der Mitte gibt es auf einer Brücke zwei Gleise für die U5 und die U1 fährt jeweils auf den beiden äußeren Brücken eingleisig. So soll ein bahnsteiggleicher Umstieg zwischen den beiden Linien an der Haltestelle möglich sein, wie es zum Beispiel derzeit schon an der Kellinghusenstraße (U1/U3) der Fall ist.

So soll die neue Haltestelle Sengelmannstraße einmal aussehen. Hochbahn
So soll die neue Haltestelle Sengelmannstraße einmal aussehen.
So soll die neue Haltestelle Sengelmannstraße einmal aussehen.

An den beiden Bahnsteigen der U5 wird es Glastüren vor den Gleisen geben. Das soll ein sicheres Ein- und Aussteigen ermöglichen, da die U-Bahn komplett automatisch unterwegs sein wird. Ab 2027 will die Hochbahn mit dem Probebetrieb zwischen City Nord und Sengelmannstraße starten, ab 2029 hält die U5 dort dann auch für Fahrgäste. Die U1 fährt (bis auf kleinere Unterbrechungen) während der Bauarbeiten wie gewohnt.

Seit knapp einem Jahr ist die Sengelmannstraße unter der U-Bahn bereits nur noch einspurig für Autos befahrbar, seit Donnerstag war sie dann auf Höhe der Haltestelle sogar komplett gesperrt.  „Das ging für die Einschübe und Einhübe der Brücken nicht anders“, erklärte Sascha Benz, der bei der Hochbahn für den Straßenbau verantwortlich ist. Seit Montag, 5 Uhr, ist die Straße wieder einspurig in beide Richtungen befahrbar – in einigen Wochen heißt es dann komplett freie Fahrt.

Sengelmannstraße für neue Brücken tiefer gesetzt

Im vergangenen Jahr musste die Sengelmannstraße Stück für Stück für gut einen Meter tiefer gesetzt werden. Denn nur so können Lkws auch künftig unter den neuen U-Bahn-Brücken hindurchfahren. „Sonst hätten wir die Straße für den Schwerlastverkehr beschränken müssen“, so Benz.

Die neue U-Bahn-Linie U5 soll künftig Bramfeld im Osten mit Stellingen im Westen verbinden. Der erste Abschnitt U5-Ost führt über Steilshoop, Barmbek-Nord und die Sengelmannstraße bis zur City Nord. Die Kosten allein für diese Teilstrecke liegen bei 2,86 Milliarden Euro.

Von dort aus geht es dann weiter durch den Stadtpark, die Innenstadt und Eppendorf bis zur Endhaltestelle, den Arenen in Stellingen. Nach Fertigstellung bis zum Jahr 2040 erwartet die Hochbahn täglich 270.000 Fahrgäste.

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