Neue Corona-Regeln: Das muss man jetzt über FFP2-Masken wissen
Adieu Stoffmaske – ab sofort müssen in Geschäften und im Nahverkehr die besser schützenden FFP2- oder OP-Masken getragen werden. Das haben die Kanzlerin und die Länderchefs auf dem jüngsten Corona-Gipfel beschlossen. Die MOPO fragt Kai-Peter Siemsen, den Vorsitzenden der Apothekerkammer, wie sinnvoll das ist – und ob überhaupt genug Masken für alle da sind.
Genau wie die Bundesregierung hält Siemsen die besonders sichere FFP2-Maske überall da für sinnvoll, wo größere Menschenmengen auf engem Raum zusammenkommen, „im ÖPNV und beim Einkaufen“ zum Beispiel. Ihm sei bewusst, dass es den ein oder anderen Maskenverweigerer geben werde, aber er sehe bei der Mehrheit der Menschen ein Verständnis für Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht. „Wichtig ist hier, die Bevölkerung immer wieder auf den korrekten Umgang mit den Masken hinzuweisen. Trotzdem ist die beste Maßnahme gegen die Verbreitung der Pandemie die Kontaktbeschränkung.“
Gibt es denn genug FFP2-Masken, um Hamburg zu versorgen?
Siemsen ist der Meinung, dass die Versorgung Hamburgs kein Problem darstellt: „Nach meinen Recherchen bei den großen Lieferanten der Apotheken, ist eine Versorgung der Hamburger Bevölkerung, aber sicher auch der Bevölkerung der gesamten Bundesrepublik, über die Zeit möglich. Dabei gehe ich davon aus, dass es nicht angedacht ist, jeden Bürger und jede Bürgerin täglich mit einer neuen FFP2-Maske zu versorgen, sondern in ausreichender Zahl für die oben genannten Anlässe zur Verfügung zu stellen.“
Wo bekommt man FFP2-Masken?
Die beste Möglichkeit, um schnell an die FFP2-Masken heranzukommen, ist vermutlich die Bestellung im Internet. Auch Drogeriemärkte bieten sie an. Doch kann man sichergehen, dass diese Masken auch den Qualitätsstandards genügen? Sichere, geprüfte FFP2-Masken bekommt man auf jeden Fall in Apotheken, doch gibt es auch andere Möglichkeiten, diese zu besorgen?
Siemsen sagt: „Ich bin der festen Überzeugung, dass man das Internet nicht verteufeln sollte. Auch online kann man vernünftige Händler und geprüfte Ware erhalten. Leider ist das Internet aber auch der Tummelplatz für zahlreiche dubiose Verkäufer und Betrüger. Hier sollte jeder besonders aufpassen, wie bei jedem Online-Kauf.“ Siemsen empfiehlt, auf eine reale Adresse und entsprechende Kontaktdaten beim Angebot zu achten. Ein seriöser Händler gebe immer Auskunft über die Herkunft und Prüfung der Masken. Trotzdem empfiehlt Siemsen den Kauf in einer Apotheke vor Ort. Dort gebe es Fachpersonal, das beraten könne.
Finanzierung der FFP2-Masken
Um die Versorgung mit den Masken wird sich wahrscheinlich jeder Hamburger selbst kümmern müssen. Die Preise schwanken zwischen drei und 20 Euro. Gerade für die finanzschwachen Bürger und Bürgerinnen Hamburgs könnte die FFP2-Maskenpflicht zur Bürde werden. Auch Kai-Peter Siemsen sieht darin ein Problem: „Hier sind meines Erachtens die sozialen Sicherungssysteme gefordert, unbürokratisch und schnell, eventuell über Berechtigungsscheine, die Maskenversorgung sicherzustellen.“
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Sofern staatliche Systeme nicht greifen sollten, schlägt er vor, über eine Versorgung durch die Tafeln nachzudenken, oder ein sogenanntes „Sponsored Mask“-System einzuführen, bei dem jeder, der es sich leisten kann, eine Maske mehr kauft, die dann an ärmere Bürger abgegeben werden kann.