Neue Eigentümer für Galeria – was wird aus den Hamburger Filialen?
Im Januar hatte Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz angemeldet – zum dritten Mal innerhalb von dreieinhalb Jahren. Dieses Mal war es die Folge der Pleite von René Benko und seinem undurchsichtigen Signa-Imperium, das nicht nur die Warenhauskette, sondern auch den Elbtower und weitere Hamburger Bauprojekte mit sich riss. Jetzt wird es wohl ein Konglomerat aus mehreren neuen Eigentümern geben – dahinter steckt ein alter Bekannter.
Es war ein bitterer Tag für die Angestellten: Anfang Januar stellte Galeria Karstadt Kaufhof beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag – mal wieder. Als Insolvenzverwalter wurde der Hamburger Anwalt Stefan Denkhaus eingesetzt.
Das sind die neuen Eigentümer von Karstadt-Kaufhof
Jetzt ist durchgesickert: Den Zuschlag für die deutsche Warenhauskette bekam laut „Handelsblatt“ der US-Investor NRDC Equity Partners zusammen mit dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz. Der 73-jährige war von 2018 bis 2019 Aufsichtsratchef von Kaufhof sowie Chef der Luxusmarken Dior und Coty. Heute ist Beetz unter anderem als Präsident des Drittliga-Vereins Waldhof Mannheim aktiv.
Hinter dem US-Investor NRDC steckt der Kanadier Richard Baker, der auch die Mehrheit an den Ketten Hudson’s Bay Company (HBC) und Saks Fifth Avenue hält. Diese betreiben in den USA sowie dem Nachbar Kanada zahlreiche Einkaufszentren. Noch am Dienstag sollen die Verträge unterschrieben werden.
Richard Baker war schon einmal Eigentümer von Kaufhof
Richard Baker ist ein alter Bekannter – und dürfte bei den Mitarbeitern keine guten Erinnerungen wecken. 2015 war der heute 58-Jährige schon einmal Kaufhof-Eigentümer, die HBC hatte sie vom Handelskonzern Metro übernommen. Doch unter HBC rutschte Kaufhof immer weiter in die roten Zahlen und auch die Fusion mit dem ehemaligen Kokurrenten Karstadt im Jahr 2018 änderte daran nichts.
2019 übernahm schließlich der Österreicher René Benko mit seinem undurchsichtigen Signa-Imperium Galeria. Daraufhin sollte der Konzern saniert werden – das ging mit Schließungen und massivem Stellenabbau einher. In Hamburg machten seit 2020 in Harburg, Bergedorf, Wandsbek und in der Innenstadt insgesamt vier Kaufhäuser dicht.
Was wird aus den Hamburger Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof?
Die Wende brachte Benko allerdings ebenfalls nicht: Eigentlich hätten 200 Millionen Euro in die Sanierung der Warenhauskette fließen sollen – die ersten 50 Millionen im Februar 2024. Auch exorbitant hohe Mietzahlungen von Galeria an die inzwischen insolvente Signa sollen dem Unternehmen finanziell zugesetzt haben.
In Hamburg gehört unter anderem das Karstadt-Gebäude in der Mönckebergstraße, das von Galeria Karstadt-Kaufhof gemietet wird, zu Signa. Aber auch die restlichen Filialen an der Osterstraße und das Alstertal-Einkaufszentrum in Poppenbüttel stehen auf dem Prüfstand.
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Wie geht es jetzt also für die etwa 400 Beschäftigten in Hamburg weiter? Am Mittwoch wird Insolvenzverwalter Denkhaus die Käufer erst einmal öffentlich präsentieren. Auch die Belegschaft soll dann offiziell informiert werden.
Bis Ende April will Denkhaus laut „Spiegel“ dann einen Sanierungsplan erstellen. Bis dahin heißt es für die Belegschaft mal wieder abwarten – und zittern.