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Das „Molotow“ in Hamburg
  • Das „Molotow“ am Nobistor muss zum Jahresende umziehen, den Betreibern wurde der Mietvertrag gekündigt. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Neue Heimat für Hamburgs Kiez-Club „Molotow” – ein anderer schließt

Nachdem das legendäre „Molotow” von der Schließung bedroht war, hat die Stadt jetzt eine neue Heimat für den Kiez-Club gefunden. Ab dem nächsten Jahr soll der Club als Untermieter in einen neuen Standort auf der Reeperbahn ziehen.

Reeperbahn 136 wird die neue Adresse des „Molotow” lauten. Hier befindet sich ein pittoreskes rosa Fachwerkhaus, in dem seit 2008 der Club „Moondoo” sein Zuhause hat. Ende des Jahres werden die Betreiber ihren Club schließen und das Gebäude an die „Hamburg Kreativ Gesellschaft“ übergeben.

Molotow-Chef: „Das allerbeste Geburtstagsgeschenk”

Mit einer Laufzeit bis mindestens 2037 wird die Gesellschaft die Räumlichkeiten nach Angaben der Kulturbehörde anmieten und als Kulturort weiterentwickeln. Zu Beginn des kommenden Jahres wird das „Molotow” als Untermieter dort einziehen.

Das zart rosafarbene Fachwerkhaus mit der Hausnummer Reeperbahn 136 (M.) wird die neue Heimat des Molotow-Club. Im Erdgeschoss sind 700 Quadratmeter, im Untergeschoss 250 Quadratmeter. dpa
Kiez
Das zart rosafarbene Fachwerkhaus mit der Hausnummer Reeperbahn 136 wird die neue Heimat des Molotow-Club.

 „Wenn das nicht das allerbeste Geburtstagsgeschenk ist: Genau zum 34. „Molotow“-Geburtstag, den wir dieses Wochenende feiern, haben wir erfahren, dass es eine neue Location für uns gibt”, freute sich Molotow-Chef Andi Schmidt am Freitag. „Kommt ab Samstag 16 Uhr ins Molotow und feiert mit uns!”

„Moondoo“ verabschiedet sich vom Hamburger Kiez

Das „Moondoo“ ist ebenfalls eine Institution auf der Reeperbahn und dort seit fast 17 Jahren ansässig. „Währenddessen war uns immer auch bewusst, dass kein Club ewig bleiben kann, dass auch das ,Moondoo‘ eines Tages schließen würde – am besten zu einem selbstgewählten Zeitpunkt und mit einem ‚Happy End‘”, sagt Co-Betreiber Alexander Kulick.

„Als die Standortprobleme des ,Molotows‘ bekannt wurden, beschlossen wir spontan, unsere Clubräume anzubieten.” Nach dem Ende der „Moondoo“-Sommerpause am 31. August soll es zum Abschied vom Kiez bis Ende des Jahres als Dankeschön ein Abschlussprogramm geben.

„Molotow muss bleiben”

Das „Molotow“ muss seinen jetzigen Standort am Nobistor verlassen, weil dort ein Hotel gebaut wird. Zunächst hatte auch eine Schließung des international gefragten Live-Clubs im Raum gestanden, als Betreiber Andi Schmidt kurz vor Weihnachten 2023 die Kündigung erhielt. Bis zum 30. Juni dieses Jahres sollte das „Molotow“ ausziehen.

Doch die Pläne stießen in der Politik und Öffentlichkeit auf breite Ablehnung: Unter dem Motto „,Molotow‘ muss bleiben“ demonstrierten Ende Dezember circa 5000 Menschen gegen die Kündigung und für den Erhalt des Clubs auf dem Kiez. Auch prominente Musiker wie Bela B. von „Die Ärzte” oder der britische Folk-Punker Frank Turner engagierten sich.

Frank Turner bei seinem Doppelkonzert im Molotow am Freitag. Adina Scharfenberg
Frank Turner bei seinem Doppelkonzert im Molotow am Freitag.
Frank Turner bei seinem Doppelkonzert im Molotow.

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) machte sich ebenfalls für den Club stark und konnte im Januar verkünden, dass der Mietvertrag für das „Molotow“ bis Ende des Jahres 2024 verlängert werden kann, um Zeit für eine langfristige Lösung zu finden. Die gibt es jetzt.

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„Das ,Molotow‘ ist eine feste Säule der Musikstadt Hamburg. Ich bin froh, dass es zusammen mit der Kreativ Gesellschaft und mit Hilfe vieler weiterer aus dem Bezirk und vor Ort gelungen ist, nicht nur dem ,Molotow‘ ein neues Zuhause zu geben, sondern zugleich auch ein Gebäude direkt an der Reeperbahn langfristig für eine kulturelle Nutzung zu sichern”, freute sich Brosda am Freitag. (abu)

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