Neue Hochschule in Hamburg: Studis müssen nicht zahlen, sondern werden bezahlt!
Borgfelde –
Duale Studiengänge gibt es in Hamburg schon lange, etwa nach dem Hamburger Modell von Handelskammer und einigen Unternehmen. In Zukunft können Schüler mit Hochschulberechtigung aber auch an einer staatlichen Hamburger Hochschule ein solches Duales Studium absolvieren. Der Vorteil: Es fallen keine Studiengebühren an, aber es gibt eine Ausbildungsvergütung. Die Studierenden sind also weniger abhängig vom Einkommen der Eltern als sonst.
Wo befindet sich die neue Hamburger Hochschule BHH?
Die neue Einrichtung heißt „Berufliche Hochschule Hamburg“ (BHH) und hat ihren Sitz zunächst in der Anckelmannstraße 10 beim Berliner Tor. Die ersten Studierenden sollen im nächsten Jahr anfangen. Langfristig entsteht ein neuer Campus auf dem Gelände Brekelbaums Park, unmittelbar gegenüber vom derzeitigen Standort.
Brauchen Bewerber der BHH in Hamburg Abitur?
Wie an anderen Hochschulen auch müssen Schüler über ein Abitur oder die Fachhochschulreife verfügen, um dort studieren zu können. Die BHH wird Ausbildung und Studium verzahnen und die Lehre wird sich dabei anders als ein klassisches Studium an einer Fünf-Tage-Woche orientieren.
Wie lange dauern duale Ausbildung und Studium?
Nach vier Jahren haben die Absolventen sowohl einen Bachelor als auch eine Ausbildungsabschluss. Während der vier Jahre müssen sie keine Studiengebühren zahlen, bekommen aber eine Ausbildungsvergütung.
Die BHH soll im Regelbetrieb bis zu 1.000 Studierende haben, die von rund 15 Professoren, Dozenten und Lehrbeauftragten unterrichtet werden. Die Ausschreibungen fürs Lehrpersonal laufen demnächst an.
Welche Studiengänge bietet die Berufliche Hochschule Hamburg?
Die ersten Studiengänge, die ab 2021 angeboten werden, sind: Industriekaufleute, Bankkaufleute und Marketingkaufleute gekoppelt jeweils mit einem Bachelor in BWL. Und Fachinformatik gekoppelt mit einem Bacholor in Informatik.
Welche Hamburger Firmen kooperieren mit der BHH?
Das steht noch nicht fest. Allerdings ist die BHH sehr attraktiv für Unternehmen, denn sie zahlen nur die Ausbildungsvergütung und müssen für das Studium nicht aufkommen. Wer an der BHH studieren und lernen möchte, der muss sich wie beim Hamburger Modell erst einmal selbst ein Partner-Unternehmen suchen.
Gibt es einen Numerus Clausus?
Das Bewerbungsverfahren läuft über die mit der BHH kooperierenden Firmen. Wer genommen wird, schließt einen Ausbildungsvertrag mit seinem Unternehmen und ist automatisch auch an der BHH eingeschrieben. Es gibt keinen Numerus Clausus.
Die Studiengänge der BHH sollen laut neuer Hochschulleitung das Beste aus drei Welten bieten: anspruchsvolle praktische Fertigkeiten im Lehrbetrieb, breites Wissen über das gesamte Berufsfeld in der Berufsschule sowie akademische Kompetenzen und wissenschaftliche Methoden in der Hochschule. Die Phasen an den drei Lernorten sind in zusammenhängenden Blöcken strukturiert und leicht zu koordinieren.
Wann müssen Hamburger Studierende sich entscheiden?
Nach 18 Monaten entscheiden die jungen Leute erneut anhand ihrer Erfahrungen und unterstützt durch ein Coaching, ob sie den Weg zur Doppelqualifizierung fortsetzen oder möglicherweise ausschließlich die betriebliche Ausbildung beenden möchten.
Das könnte Sie auch interessieren: Das sind Hamburgs beliebteste Arbeitgeber
Soeben wurde das Gründungspräsidium von der Schulbehörde berufen. Die Leitung der BHH übernehmen Gründungspräsidentin Prof. Dr. Jutta Franke, Gründungskanzler Christian Scherf und Gründungsvizepräsident Prof. Dr. Torsten Bleich.