Außenansicht des Molotow
  • Dem Betreiber des „Molotow“ wurde gekündigt.
  • Foto: Marius Röer

Drohendes Aus fürs „Molotow“: Senator verkündet überraschende Wende

Im Kampf um den Verbleib des „Molotow“ am Nobistor (St. Pauli) gibt es einen ersten Erfolg: Der Vermieter gewährt dem berühmten Musikclub eine Verlängerung des Mietvertrags bis zum Jahresende.

Die überraschende Nachricht wurde am Mittwoch in der Plenarsitzung der Bürgerschaft bekannt. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) erklärte dort: „Im gemeinsamen Gespräch mit dem ,Molotow‘ und dem Vermieter haben wir zusammen mit dem Bezirk erreicht, dass der Mietvertrag für das Molotow bis Ende des Jahres verlängert werden kann. Damit haben wir Zeit gewonnen, um eine langfristige Lösung für das ,Molotow‘ zu finden.“

Hamburg: Mietvertrag des „Molotow“ wird verlängert

Der Clubbetreiber Andi Schmidt hatte kurz vor Weihnachten die Kündigung erhalten. Bis zum 30. Juni dieses Jahres sollte das „Molotow“ ausziehen. Der Eigentümer möchte das Gebäude am Nobistor abreißen und damit Platz für einen Hotel-Neubau schaffen. Die Pläne stießen in der Politik und Öffentlichkeit auf breite Ablehnung: Unter dem Motto „Molotow muss blieben“ demonstrierten Ende Dezember circa 5000 Menschen gegen die Kündigung und für den Erhalt des Clubs auf dem Kiez. Auch Bands wie die Bremer Punk-Gruppe „Team Scheisse“ oder „Sempf“ traten auf.

Zahlreiche Menschen demonstrierten am 30. Dezember auf der Reeperbahn gegen die Schließung des „Molotow“. Jonas Walzberg/dpa
Zahlreiche Menschen demonstrierten am 30. Dezember auf der Reeperbahn gegen die Schließung des „Molotow“.
Zahlreiche Menschen demonstrierten am 30. Dezember auf der Reeperbahn gegen die Schließung des „Molotow“.

„Das ,Molotow‘ braucht einen finalen und angemessenen Standort. Die Bezirksversammlung Mitte drückt parteiübergreifend ihre Unterstützung aus, der Kultursenator bekräftigt lautstark, dass ein weiteres Hotel nicht gebraucht werde, aber das ,Molotow‘ nicht zu ersetzen wäre“, sagt Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Bürgerschaft. „Alles richtig, aber wer hat dann die Verantwortung? Das war ja schließlich keine Naturkatastrophe!“

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Die Linksfraktion fordert vom Senat, das „Molotow“ bei der Suche nach einem neuen Standort zu unterstützen und dafür auch finanzielle Mittel bereitzustellen. (doe)

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