Zehntausende Menschen ziehen mit Regenbogenflaggen durch die Lange Reihe

In den vergangenen Jahren führte die CSD-Demonstrationsroute immer über die lange Reihe. (Archivbild) Foto: Marius Röer

Straße zu gefährlich! Neue Route für CSD-Demo in Hamburg

Die CSD-Demo bekommt 2025 eine neue Route, die nicht wie gewohnt über die Lange Reihe (St. Georg) führen wird. Das Sicherheitsrisiko sei bei den Menschenmassen inzwischen einfach zu groß.

Der Christopher Street Day wird in Hamburg immer groß gefeiert: Ein Zug von über 200.000 Menschen, die in Regenbogenfarben durch die Lange Reihe ziehen – bis jetzt. Denn wegen der großen Teilnehmeranzahl ist die Route einfach zu gefährlich geworden. Die Lange Reihe sei für solche Menschenmassen einfach nicht ausgelegt.

Die Lange Reihe ist zu eng für den Demonstrationszug

„Das Gedränge und Geschiebe auf der Langen Reihe führte zuletzt dazu, dass die Ordner:innen Mühe hatten, für den notwendigen Sicherheitsabstand zwischen CSD-Teilnehmenden und Trucks zu sorgen. Für die Sanitäter:innen wurde es immer schwieriger, sich einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen“, so der Veranstalter „Hamburg Pride“.

Ein weiteres Problem: Wenn ein Truck in der Langen Reihe liegenbleibt, können die folgenden Fahrzeuge nicht überholen, weil es zu eng ist. 2024 blieb eines der Fahrzeuge dort liegen. Die Veranstalter hatten Glück, dass der Truck bereits nach kurzer Zeit wieder ansprang. Beim letzten Christopher Street Day war die Lange Reihe zwar nicht mehr Startpunkt der Demo, aber eben immer noch Teil der Strecke, mit entsprechendem Risiko.

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CSD 2025: Demonstration führt über den Steindamm

Die neue Route führt daher über deutlich breitere Straßen. Der Demonstrationszug startet am 2. August um 12 Uhr an der Lübecker Straße/Ecke Mühlendamm und geht dann weiter über den Steindamm, Steinstraße, Mönckebergstraße und Glockengießerwall bis zur Lombardsbrücke.

Die Pride-Flagge wird jährlich zum CSD am Hamburger Rathaus gehisst (Archivbild). dpa
Pride-Flagge
Die Pride-Flagge wird jährlich zum CSD am Hamburger Rathaus gehisst (Archivbild).

Im Netz sind sich fast alle einig: Die Entscheidung über die neue Route sei schade, aber absolut nachvollziehbar. „Nachvollziehbar, wichtig & richtig! Steindamm, here we come! Auf die Sichtbarkeit & das sichtbar bleiben!“, schreibt ein Nutzer.

Christopher Street Day mit neuem Motto

Das diesjährige Motto lautet: „Wir sind hier, um zu bleiben. Queere Menschen schützen.“ Körperliche Angriffe auf queere Menschen auf der Straße nehmen genauso zu wie Hasskriminalität im Netz und Angriffe auf queere Einrichtungen und Regenbogenflaggen. Im vergangenen Jahr wurde die Regenbogenflagge in Hamburg erstmals abgerissen und beschädigt.

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Dieser Entwicklung wollen die Veranstalter mit dem Motto entgegenhalten. „Wir sind kein Trend! Wir lassen uns unsere Rechte, die wir in den letzten Jahrzehnten hart erkämpft haben, nicht nehmen. Wir sind Teil dieser Gesellschaft – und das ist auch gut so. Vielfalt ist eine Bereicherung für alle“, erklärt der Veranstalter.

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