Jessy Wellmer steht im Studio der ARD-„Tagesthemen“.
  • Jessy Wellmer wird neue Moderatorin der ARD-„Tagesthemen“.
  • Foto: picture alliance/dpa/NDR | Henrik Lüders

Neue „Tagesthemen“-Frau Wellmer verrät: Das finde ich an der ZDF-Konkurrenz besser

Das ARD-Nachrichtenflaggschiff „Tagesthemen“ hat mit Jessy Wellmer ein neues Gesicht, am Montag ist ihre erste Sendung. Millionen kennen sie aus der ARD-„Sportschau“. Nun sagt die 43-Jährige, was sie an der ZDF-Konkurrenz besser findet.

Sie ist die Nachfolgerin von Caren Miosga: „Sportschau“-Frau Jessy Wellmer moderiert künftig im Wechsel mit Ingo Zamperoni die ARD-„Tagesthemen“. Im Interview der Deutschen Presse-Agentur antwortet die 43-Jährige auf die Frage, was sie an der Konkurrenz – dem ZDF-„heute journal“ – besser findet.

„Tagesthemen“-Moderatorin: ein Traumjob?

Haben Sie sich schon einen wiederkehrenden Abschlusssatz für die „Tagesthemen“-Moderation überlegt?

Jessy Wellmer: „Bleiben Sie zuversichtlich“ ist ja leider schon vergeben … Mir ist zusammen mit Kollegen aufgefallen, dass überwiegend Männer zu solch einem Abschlussritual neigen. Aber unabhängig davon: Ich finde es gut, wenn ich die Freiheit behalte, den Satz zum Ende der Sendung auch vom jeweiligen Tag und den Ereignissen abhängig zu machen. Aber wenn mir irgendwann so ein Zamperoni- oder Wickert-Schlusssatz ein- oder zufällt, dann bringe ich den vielleicht auch.

War das Ihr Traum, „Tagesthemen“-Moderatorin zu werden?

Ich wollte schon als Volontärin beim Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) eigentlich in die Politik. Ich bin eher durch Zufall im Sport gelandet und habe dann dort viele interessante und sehr schöne Jahre gearbeitet. Aber nebenher habe ich immer auch Politik gemacht. Ich habe mich gegen Quiz und Unterhaltung entschieden und erst die Nachrichten im Regionalen moderiert, dann das ARD-„Mittagsmagazin“ und die Corona-Extra-Sendungen im Ersten. Da hatte ich auch schon Bundesministerinnen und -minister vor der Nase. Die „Tagesthemen“ kommen jetzt gar nicht unnatürlich um die Ecke, sondern das ist für mich ziemlich logisch.

Wie unterscheidet sich die Moderation einer „Sportschau“ von der der „Tagesthemen“?

Wenn Fußball die schönste Nebensache der Welt ist, dann könnte man sagen: In den Nachrichten geht es um sehr viele Hauptsachen – und die sind nicht immer schön. Das macht sich natürlich auch bei Ton und Sprache der Moderationen bemerkbar. Bei den „Tagesthemen“ schreiben wir Moderationen bis sehr kurz vor der Sendung. Das ist alles hochaktuell an die Nachrichtenentwicklung angepasst. Bei der „Sportschau“ hingegen sind viele Moderationen schon während der Woche entstanden. Die eigentliche Nachricht – Spielverlauf und Ergebnis – gehört ja in den Spielbericht. Im Moderationsstil gibt es auch große Unterschiede: Im „Sportschau“-Studio steht man als ganze Person, mit viel Gestik und Mimik, man ist quasi Teil der Kulisse. Meine Rolle in den „Tagesthemen“ wird sicher reduzierter sein.

Was macht das „heute journal“ im ZDF besser als die „Tagesthemen“?

Worum ich das „heute journal“ manchmal ein bisschen beneide, ist die täglich weitgehend feste Anfangszeit. Da gibt es eine Verlässlichkeit für die Zuschauer.

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Gibt es jemanden, den Sie auf keinen Fall interviewen würden in der Sendung?

Da würde ich erst mal niemanden ausschließen.

Wellmer moderierte auch das ARD-„Mittagsmagazin“

ZUR PERSON: Die in Güstrow/Mecklenburg 1979 geborene Journalistin war nach einem Volontariat in den 2000ern in der Sportredaktion des Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) tätig.

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Einige Jahre moderierte sie bis 2014 den Sport im ZDF-„Morgenmagazin“ und kehrte dann zur ARD zurück. Im Ersten war sie neben der „Sportschau“-Moderation auch im ARD-„Mittagsmagazin“ zu sehen. (dpa/mp)

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