Neuer Bahnhof, Straßenbau, Parkplätze: Bahn will 50 Bäume fällen – Anwohner wütend
Altona-Nord –
Mindestens 50 teils große alte Bäume müssen für den Umzug des Altonaer Fernbahnhofs am Diebsteich gefällt werden. Aus Protest haben die Gegner der Verlegung jetzt Bäume mit Plakaten gekennzeichnet, die am S-Bahnhof Diebsteich verschwinden würden.
„50 Bäume sollen hier am S-Bahnhof Diebsteich gefällt werden“, sagt Andreas Müller-Goldenstedt von der Initiative „Prellbock“. Das gehe aus den Unterlagen der DB hervor. „Schöne große Bäume, die für bessere Stadtluft sorgen und eine Oase in der Betonlandschaft der Stadt bedeuten.“
Zu der Plakat-Aktion aufgerufen haben das Nachbarschaftsforum „Kein Diebsteich 23“ und „Prellbock-Altona“, die beiden Initiativen kämpfen gegen den Umzug des Fernbahnhofs nach Diebsteich.
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Betroffen sind laut der Initiativen etwa Bäume neben dem Eingangsbereich des ThyssenKrupp Schulte-Geländes an der Großen Bahnstraße/ Waidmannstraße und Bäume an der Schleswiger Straße südlich des Diebsteich-Fußgängertunnels.
Für Straßenbau und 18 Parkplätze sollen ebenfalls 18 Bäume entlang der Großen Bahnstraße weichen. Teilweise mit Stammumfängen von bis zu zwei Metern.
Für solche Fällmaßnahmen sind Ersatzpflanzungen gesetzliche Pflicht. Nur ist nicht festgelegt, wo. In diesem Fall sollen offenbar 62 Bäume auf einer Fläche in Wedel gepflanzt werden. Sie liegt laut Prellbock mitten in der Feldmark und nütze den Städtern in Diebsteich und Umgebung herzlich wenig.
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Eine weitere Fläche für Ersatzpflanzungen sei entlang des Bahngeländes südlich der Holstenkampbrücke in Stellingen vorgesehen. „Dort entlang der Bahnstrecke standen bis vor zwei Jahren viele Bäume, die im Winter 2017/18 abgeholzt wurden“, so Müller-Goldenstedt.
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Für die Initiativen ein Schildbürgerstreich: „So hat die DB durch das Fällen von Bäumen Platz geschaffen, um die Bäume anpflanzen zu können, die Ersatz sein sollen für das Fällen von Bäumen.“