Neuer Heimathafen für „MS Stubnitz“? Hamburger Bezirk schaltet sich ein
Hat die Suche jetzt endlich ein Ende? Das Kulturschiff „MS Stubnitz“ kämpft seit Jahren um einen dauerhaften Liegeplatz. Nächstes Jahr muss es schon wieder umziehen. Sollte sich für den Dampfer kein neuer Platz finden, droht die Verschrottung – trotz aktueller Auszeichnung. Ein Bezirk liefert jetzt erste Ideen für einen neuen „Heimathafen“.
Die „MS Stubnitz“ soll umziehen – und zwar in den Bezirk Altona. Noch liegt sie in der HafenCity. „Die MS Stubnitz ist ein toller Veranstaltungsort und für Hamburg unverzichtbar. Wir würden sie in Altona sehr gerne aufnehmen – unser Bezirk steht für Kultur, Offenheit, Vielfalt“, sagt Christian Trede, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Altona.
Die „MS Stubnitz“ soll nach Altona umziehen
CDU, SPD, Grüne und Volt wollen in der Bezirksversammlung gemeinsam prüfen, ob es hier einen geeigneten Liegeplatz gäbe. „Dabei wollen wir zwingend Konflikte mit Menschen, die dort wohnen und durch Lärm betroffen sein können, vermeiden“, so Trede. Zur Debatte stehen der Uferbereich am Fischmarkt, beim U-Boot-Museum oder noch weiter die Elbe hinauf.
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Das Team der „MS Stubnitz“ freut sich über das parteiübergreifende Engagement. Sie seien seit Monaten mit der Politik im Austausch. „Dass jetzt wirklich Bewegung in die Sache kommt, ist total cool“, erklärt Stefan Hangl, eines der sieben Vorstandsmitglieder.
Hohe Anforderungen an neuen Liegeplatz
In der Vergangenheit hatte die „MS Stubnitz“ immer wieder mit Beschwerden der Anwohner zu kämpfen. Innerhalb der HafenCity ist sie bereits dreimal umgezogen, doch auch der aktuelle Standort am Kirchenpauerkai kann wegen der zunehmenden Bebauung nicht gehalten werden. Spätestens Ende 2026 muss das ehemalige Kühlschiff weichen. Wenn kein neuer Liegeplatz gefunden wird, droht die Verschrottung.
„Die Frage ist natürlich auch, ob der Betrieb dann in Altona einfach nahtlos weitergehen kann, oder ob auch noch eine Zwischenlösung gefunden werden muss“, sagt Hangl. Denn es müssen viele organisatorische und technische Aspekte bedacht werden: Das Schiff ist ganze 80 Meter lang. Es braucht einen entsprechenden Landstromanschluss. Außerdem muss der Liegeplatz gut angebunden sein, damit die Gäste anreisen können.
Kulturschiff bei Hamburger bei Hamburger Club Awards ausgezeichnet
„Wenn wir solche Orte nicht entschlossen verteidigen, verlieren wir nicht nur Kunst und Musik, sondern auch essentielle Freiräume für kreatives und kritisches Denken“, erklärt Songül Eroğlu, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD in Altona.
Auf dem Industriedenkmal finden regelmäßig Konzerte, Ausstellungen oder Lesungen statt. Erst vor einer Woche wurde die „MS Stubnitz“ bei den Hamburger Club-Awards als „Bester Club 2024“ ausgezeichnet. Auch den Publikumspreis haben sie gewonnen.
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Die Stubnitz kam 2013 nach Hamburg. Vorher lag sie unter anderem in London, Kopenhagen und Amsterdam. Schiff und Crew sind also umzugserprobt. „Wir haben keine Angst vor Veränderung!“, sagt Hangl schließlich entschlossen.
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