Neuer Schlag für Hamburgs Hafen: Containerumschlag bricht ein
Der Containerumschlag im Hamburger Hafen ist stark zurückgegangen. Das betrifft vor allem den Handel mit China und Russland. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Die Zahl der umgeschlagenen Container aus anderen Ländern ist gestiegen.
Der für den Hamburger Hafen wichtige Containerumschlag ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesunken. Insgesamt seien von Januar bis Juni 3,8 Millionen Standardcontainer (TEU) über die Kaikanten gegangen, teilte die „Hafen Hamburg Marketing“ am Mittwoch mit. Das sei ein Minus von 11,7 Prozent. Beim Stückgutumschlag sei mit 39,2 Millionen Tonnen ein Rückgang von 11,1 Prozent verzeichnet worden. Insgesamt schlugen die Terminalbetreiber den Angaben zufolge seeseitig 58,2 Millionen Tonnen Waren um, was einem Minus von 5,8 Prozent entspricht.
Hamburger Hafen: Umschlag mit wichtigsten Handelspartner zurückgegangen
Vor allem der Umschlag mit China – mit Abstand wichtigster Handelspartner – sei eingebrochen. Dort verzeichnete der Hafen einen Rückgang um 18,8 Prozent auf 1,1 Millionen Container. „Das macht uns auf jeden Fall Sorgen“, sagte Hafen Hamburg Marketing-Vorstand Axel Mattern. Nur habe der Hafen selbst dabei nur wenig Einfluss. Mattern nannte als Gründe für den Rückgang unter anderem die geringere Nachfrage, Corona-Folgen und die politische Lage in China.
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Ebenfalls bemerkbar mache sich der Einbruch beim Containerumschlag mit Russland, sagte Mattern. Ehedem Handelspartner Nummer vier sei der Umschlag wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von 79.000 Container im ersten Halbjahr vergangenen Jahres auf null Container in diesem Jahr gefallen. Im ersten Halbjahr 2021 seien es noch 162.000 TEU gewesen.
Etwas bessere Umschlagszahlen verzeichnete der Hafen mit den USA als zweitwichtigstem Handelspartner. Dort sei die Zahl der umgeschlagenen TEU um 7,4 Prozent auf 313.000 Standardcontainer gestiegen. Ebenfalls Zuwächse gab es den Angaben zufolge unter anderem bei den Handelspartnern Finnland, Großbritannien und Indien. (dpa/mp)
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