Neuer Standort, neues Glück: Holsten: So läuft’s auf der anderen Seite der Elbe
Hausbruch –
Seit 1879 braut die Holsten-Brauerei Bier für Hamburg. Gegründet in Altona, das damals noch gar nicht zur Hansestadt gehörte, zog die Brauerei im vergangenen November auf die andere Seite der Elbe. Im neuen Quartier läuft es gut – währenddessen droht das alte Holsten-Quartier in Altona zum Spekulationsobjekt zu werden.
Mehr als ein halbes Jahr nach ihrem Umzug von Altona über die Elbe ist die Holsten-Brauerei gut am neuen Standort in Hausbruch angekommen – trotz Corona-Krise. Zu Einschränkungen sei es durch die Pandemie bisher nicht gekommen, sagte Carlsberg Deutschland-Sprecherin Linda Hasselmann.
Carlsberg Deutschland: Flaschenbier-Umsatz während Corona gestiegen
Zwar sei die Nachfrage der Gastronomie nach Fassbier in den vergangenen Monaten coronabedingt zurückgegangen. Dies habe man aber zumindest zum Teil durch einen höheren Absatz bei Flaschenbieren kompensieren können. Für Carlsberg Deutschland wurde in der Corona-Zeit im Handel ein Wachstum von circa fünf Prozent verzeichnet. Der nationale Pilsbiermarkt sei im selben Zeitraum dagegen nur um drei Prozent gestiegen.
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„Wir sind erfolgreich im Normalbetrieb angekommen und sehen bereits jetzt ganz deutlich die Vorteile der hochmodernen Anlagen“, so Braumeister und Projektleiter Jan Freitag. Mit diesen könne man flexibler und effizienter arbeiten als am alten Standort in Altona. Das gelte auch für den Bereich Nachhaltigkeit. „Hier konnten wir den Wasserverbrauch um 25 Prozent und den Energieverbrauch um 34 Prozent reduzieren.“
Holsten-Areal in Altona: Ständig neue Eigentümer
Am neuen Standort läuft es gut – das kann man vom alten Quartier in Altona allerdings nicht behaupten. Das ehemalige Holsten-Areal ist bislang viermal verkauft worden und wird offenbar zum Spekulations-Objekt – der Verkaufspreis hat sich in den letzten vier Jahren von 150 Millionen auf 320 Millionen mehr als verdoppelt. Die Folge: Vermutlich teurere Mietpreise.
Letzter Käufer ist Adler Real Estate/ADO Properties. Der Unternehmerwechsel hat aber auch Einfluss auf das Bauvorhaben: Der vorherige Investor SSN Group hatte einen Drittel-Mix aus Eigentumswohnungen, freifinanzierten sowie geförderten Mietwohnungen geplant. Adler Real Estate/ADO dagegen soll nur noch Mietwohnungen bauen wollen, im Gespräch soll eine Kaltmiete von 18 Euro/Quadratmeter sein. Die häufigen Wiederverkäufe kommen beim Bezirk nicht gut an.
Hausbruch: Größere Anlage für Biermischgetränke geplant
Am neuen Standort in Hausbruch produzieren mittlerweile rund 190 Mitarbeiter Bier der Carlsberg-Marken Holsten und Astra. Auf eine Million Hektoliter Bier und Bier-Mischgetränke ist die Anlage ausgelegt. 80 Prozent werden in Flaschen, die übrigen 20 Prozent in Fässer abgefüllt.
Derzeit entsteht in der Brauerei auch eine neue, größere Anlage zur Herstellung von Biermischgetränken. Damit wolle man der steigenden Nachfrage dieser Produkte gerecht werden, sagte Hasselmann. (dpa/lmr)