Neuer Studiengang für Hebammen: Hamburg geht als erster an den Start
Hamburg passt sich an EU-Standards an! Als Schlusslicht in der Hebammenausbildung kündigt die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) zusammen mit der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg den ersten dualen Studiengang für „Hebammenwissenschaft“ zum Wintersemester 2020/2021 an. Der Studiengang wird am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf eingerichtet.
Bisher dauerte die Ausbildung drei Jahre und fand an Hebammenschulen statt. Deutschland ist in diesem Bereich ein deutlicher Spätzünder: Alle anderen Europäischen Länder hatten die anspruchsvolle Ausbildung bereits akademisiert. Da Deutschland das einzige Land mit qualifizierenden Berufsausbildungen ist, war die Umstellung auf den akademischen Bereich nie ein Thema.
Hamburg: Erster dualer Studiengang für Hebammen in Deutschland
Hamburg geht nun als erster an den Start und führt den ersten dualen Studiengang „Hebammenwissenschaften“ in Deutschland ein. Bundestag und Bundesrat hatten die Umsetzung der EU-Richtlinien für Deutschland kürzlich beschlossen, so das Ärzteblatt. Nach und nach wird die Ausbildung jetzt deutschlandweit umgestellt.
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Am Ende der drei- bis vierjährigen dualen Ausbildung mit einem hohen Praxisanteil wartet eine staatliche Prüfung und ein Bachelor-Abschluss. Auch die Voraussetzungen zur Zulassung ändern sich. Bisher reichte die Mittlere Reife, jetzt müssen 12 Jahre allgemeine Schulbildung oder eine abgeschlossene Ausbildung in einem Pflegeberuf vorgewiesen werden.
Ab Ende 2027 wird die Hebammenausbildung rein akademisch sein
„Die Arbeit und Ausbildung der Hebammen ist eigentlich jetzt schon auf einem akademischen Niveau“, sagte ein Sprecher des Deutschen Hebammen Verbandes der MOPO. Im Moment befände sich die Ausbildung in einer Übergangsphase. Bis Ende 2022 können noch klassische Kurse an Hebammenschulen begonnen werden. Enden sollte die Ausbildung spätestens bis zum 31. Dezember 2027. Ab diesem Zeitpunkt wird die akademische Ausbildung die klassische komplett ablösen.
Der duale Studiengang kombiniert wissenschaftliche und berufspraktische Ausbildungsangebote strukturell und inhaltlich miteinander. Innerhalb von sieben Semestern erarbeiten sich die Studierenden eine akademische Berufsqualifizierung auf Basis neuester Erkenntnisse aus der Forschung. Der neue Studiengang startet mit 60 Anfängerplätzen. Im Regelbetrieb werden ab 2023 insgesamt 180 Studierende immatrikuliert sein. (sr)