Die Tunnelbohrmaschine Hermine hat den Zielschacht im Hindenburgpark erreicht und damit die Bohrarbeiten für den Fernwärmetunnel unter der Elbe erfolgreich abgeschlossen.
  • Die Tunnelbohrmaschine Hermine hat den Zielschacht im Hindenburgpark erreicht und damit die Bohrarbeiten für den Fernwärmetunnel unter der Elbe erfolgreich abgeschlossen.
  • Foto: HenW

Neuer Tunnel unter der Elbe fertig gebaut – so geht es jetzt weiter

Ein Meilenstein für die Hamburger Energiewende: Der Fernwärmetunnel unter der Elbe ist nach mehr als einem Jahr fertiggestellt. Die Tunnelbohrmaschine „Hermine“ hat am Zielschacht im Hindenburgpark in Othmarschen die nördliche Elbseite erreicht und damit den letzten Abschnitt ihres Weges unter der Elbe erfolgreich abgeschlossen.

Der Tunnel, dessen Bau am Jachtweg (Waltershof) auf der südlichen Elbseite gestartet war, bildet einen zentralen Bestandteil des Projekts, das Hamburgs Nordosten künftig mit klimafreundlicher Fernwärme versorgen wird.

Bohrung unter der Elbe: Erfolgreicher Abschluss

Im November vergangenen Jahres hatte „Hermine“ ihre Reise unter der Elbe begonnen. In rund 30 Metern Tiefe arbeitete sich die 280 Meter lange Tunnelbohrmaschine kontinuierlich in Richtung Norden vor. Nach einer Geschwindigkeit von anfangs nur 1 bis 1,5 Metern pro Tag steigerte sich der Vortrieb schnell, sodass am Ende bis zu 20 Meter pro Tag geschafft wurden.

„Die Ankunft von ‚Hermine‘ auf der nördlichen Elbseite ist ein bedeutender Moment für uns“, freut sich Kirsten Fust, die Technische Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke GmbH. „Der Fernwärmetunnel ist ein wichtiger Baustein für unsere Südleitung und damit für unser Projekt ‚Wärmewende‘. In Zukunft wird dieser Tunnel heißes Wasser aus dem Energiepark Hafen zu den Hamburger Haushalten im Norden transportieren.“

Tunnelbohrmaschine wird demontiert

Nachdem Hermine nun das Ziel erreicht hat, wird sie in den kommenden Wochen aus dem Zielschacht im Hindenburgpark geborgen. Der Schacht ist derzeit noch geflutet, aber nach dem Abpumpen des Wassers wird die Tunnelbohrmaschine nach und nach freigelegt. Anfang des nächsten Jahres soll die 280 Meter lange Maschine dann in Einzelteilen aus dem Tunnel entfernt werden.

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Ein Fernwärmetunnel für die Zukunft

Bereits während des Bohrvorgangs montierte die Tunnelbohrmaschine Tübbinge, die die Tunnelwand bilden. Insgesamt 5826 vorgefertigte Betonelemente bilden nun die äußere Hülle des Fernwärmetunnels. Sobald „Hermine“ aus dem Tunnel entfernt ist, können die eigentlichen Fernwärmerohre verlegt werden.

Erst 2026 wird die neue Fernwärmeleitung in Betrieb gehen, wenn die Gas- und Dampfturbinenanlage im Energiepark Hafen ihren Betrieb aufnimmt. Dann wird heißes Wasser durch die Leitungen fließen und den Norden Hamburgs umweltfreundlich mit Wärme versorgen.

Bauarbeiten zum Tunnelbau starten im Sommer 2025

Die Arbeiten zum Tunnelbau starteten im August 2022 mit dem Aushub des Startschachts am Jachtweg. Im Herbst des vergangenen Jahres wurde der 15 Meter lange Bohrkopf von „Hermine“ in den Tunnel eingeführt, woraufhin die Maschine mit der Montage der Nachläufer fortfuhr. Diese Nachläufer sind entscheidend für den Betrieb der Tunnelbohrmaschine, da sie alle notwendigen Geräte und Vorräte transportierten.

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